Medien-Sterben V

Holtzbrinck stellt die Billigzeitung „20cent Saar“ und „20cent Lausitz“ ein. Beide wurden einst für jüngere Lesergruppen in lokalen Märkten gestartet. Leider wurden die schwarzen Zahlen nicht erreicht.

Medien Sterben IV : Satellitenradio Sirius XM vor der Insolvenz

Gute 3,25 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten führen den amerikanischen Satellitenradiobetreiber Sirius XM in die Pleite, so die New York Times. Satellitenbetreiber Echostar könnte Sirius XM übernehmen. Sirius XM war nie in den schwarzen Zahlen, hatte aber Stars wie Howard Stern im Programm. Die immensen Schulden entstanden zum Teil durch die hoch dotierten Verträge mit solchen Star-Moderatoren, aber auch durch die Akquisition von Übertragungskapazitäten auf Satelliten.

Medien-Sterben II

Laut Werben & Verkaufen ist es aus für die Zeitschriften „Young“ und „Tomorrow“. Letztere hatte sowieso eine eher wechselvolle Geschichte durchleiden müssen. Das Heft sollte den hippen digitalen Lifestyle der Dotcom-Blase widerspiegeln und startete als Joint Venture mit dem Vogel Verlag (bekannt durch das PC Heft „Chip“). Nachdem Burda das Heft alleine weiterführte, einige Neuerungen durchzog, lifestyliger wurde und die Redaktion von Hamburg nach Berlin verlagerte, sind nun die 50 Arbeitsplätze endgültig verloren. Auch dem Junge-Frauen-Magazin „Young“ gibt man keine Chance mehr.

News media is dying?

Was war eigentlich schlecht am Zoomer, warum lief es nicht? Mit persönlich war die Seite immer etwas durcheinander. Zoomer hat versucht, aktuelle Meldungen so zu präsentieren, dass das Relevante, eben das Wichtigste, Interessante und Originellste oben steht. Dieses Listing hat vielleicht sogar fuktioniert, aber die Übersicht fehlte einfach und vielleicht ist es das, was man von Internetnews erwartet: Schnellinformativen Überblick – wie die Nachrichten im Radio. In drei Minuten wissen, was die Welt tut. Da sieht man gerne auch 10 Mal täglich nach. Das geht aber auf spiegel.de, stern.de oder nach Geschmack auch auf welt.de ganz gut. 

Einen Zoomer-ähnlichen Ansatz fährt auch die Newscommunity www.shortnews.de und das echer techniklastige yigg.de . Die Idee ist also nicht tot – vielleicht waren die Erwartungen der Holtzbrinks einfach zu hoch. 
Offensichtlich ist der Kampf der Online Newsmedien ultrahart. Schwierig für alle Publikationen, die ohne Paper-Backup erscheinen: Auch die Netzeitung musste in der Vergangenheit ja schon stark Federn lassen. 

Die Betaisierung des Internets

Kaum ein halbwegs neuer Dienst im Internet, der sich nicht das Merkmal „beta“ aufklebt. Allerdings gibt es Services für die ist das Betastadium offensichtlich zeitlich unbefristet und eine Dauerentschuldigung für Downtimes, Instabilitäten, Pannen und schlechte Performance. Auch hier hat Google eine Vorbildfunktion. Google Eartg gibt es in Version 4, natürlich wie alle Vorgänger nur als Beta. Google Maps – Beta! Selbst die Produktsuchmaschine Froogle ist erst Betastadium, die Buchsuche sowieso, natürlich auch die Blogsuche.

Konkurrenten machen es nach: Yahoos lokale Suche und die Community 360 Grad sind ebenfalls immer noch im Betastadium. Softwarehersteller haben es vorgemacht. Mit Microsofts Windowsserie ab 3.11 hat man offensichtlich entschieden, die Bugs grundsätzlich nur noch von der nutzenden und teilweise zahlenden Userschaft entdecken zu lassen. Kein Wunder also, dass gerade Microsoft mit www.live.com ein ganzes Betaportal eröffnet hat.

Manche Dienste werden das Betastadium wohl gar nicht mehr überleben, plazes.com ist ein solcher Kandidat. So sehr man sich auch müht, es kommt einfach kein leben in die lokal-orientierte Community, vielleicht weil alles nur so leidlich und langsam funktioniert. Mit ein bisschen Marktforschung im Vorfeld solcher Prjekte könnten sich Investoren, Macher, Entwickler und User einige Schmerzen ersparen.

Betastadium ComBots

Ich würde ja nun allzu gerne mal die revolutionäre visionäre Art der Internetkommunikation ausprobieren, aber ComBots gibt mit einfach keinen Testacctount und verweigert mir den Status des „Privileged Users“ 🙁
Teuer war die Entwicklung, lange hat sie gedauert und die Entwicklung erfolgt wohl unter höchster Geheimhaltungsstufe. Selbst die Presseveröffentlichungen sind so geheim, dass sie nur mit offiziellem Journalistenausweis zugänglich sind.

Nur priveligierte User werden zur Zeit zugelassen. Hin und wieder durfte das eine oder andere Magazin Combots mal testen. Was man öffentlich sieht, ist nicht allzu aussagekräftig: Wenigstens der Shop ist eröffnet und man kann ja schon mal ein paar Avatare kaufen. Diese scheinen eine tragende Rolle zu spielen. Für 9,99 Euro bekommt man ja schonmal einige Bildchen im Comiccharakter.
Combots ist ein Client, der auf XP Systeme lauffähig ist und sich am Bildschirm wie die legendäre Office Büroklammer verhält, aber deutlich verspielter und personalisierter daherkommt. Offensichtlich ist jeder Kontakt als Avatar auf dem Desktop repräsentiert. Bei vielen Freunden könnte bald Platzmangel herrschen. Die avisierte Zielgruppe dürfte sich so im Bereich 6 bis 16 bewegen.
Man kann wohl Messenger-like Daten wie Bilder austauschen (Drag and Drop), animierte Emoticons senden wie im Messenger von Microsoft und eine Freundesliste pflegen. Ob das der neue Standard der E-Kommunikation in jungen Zielgruppen wird? Am 1.Spetember soll ComBots für alle live gehen, zum Start der Funkausstellung. Wie man so liest, müssen noch viele Bugs entfernt werden.

Homesick

Blick ins Ostwestfälische: Ich bin vor kurzem mit Napster auf Homesick gestossen, einem aktuellen Song von Fury in the Slaughterhouse. Der Song erinnert ein wenig an „Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh“ und auch in diesem Lied kommt „Gütersloh“ im Refrain vor. So was fälltauf, wenn man hier wohnt.

Auszug aus einem Interview auf der Homepage der Band:

„Homesick“- Warum Gütersloh?
Kai: Ja, weil: es gibt keine schönere Stadt in Deutschland, oder Thorsten? Vielleicht… Paderborn steht in unmittelbarer Konkurrenz!
Thorsten: Aber das reimt sich nicht gut!
Kai: Aber „slow“ auf Paderborn wäre irgendwie Kacke! Da haben wir gesagt…
Thorsten: Venlo wäre noch gegangen, aber das wäre auch Scheiße…!
Kai: Ja, aber wer will Venlo! Gütersloh ist schon ok – das ist typisch deutsch…!

Netter Song, aber kein Vergleich zu „Time To Wonder“ . Übrigens: Ein ganz witziges Video findet sich in Quicktime auch auf der Homepage dazu.