Heute ist der Tag, an dem das Instant Articles Programm startet. Das hat Facebook angekündigt. Auch deutsche Publisher sind von Anfang an dabei, zum Beispiel Spiegel Online oder Bild Online. Von beiden Medienhäusern habe ich heute keine Instant Articles gefunden, dafür aber ein schönes Beispiel auf der Facebook Seite der New York Times.
Jetzt auch in Deutschland: Der Facebook Messenger unter messenger.com
Vor einigen Wochen meldete Facebook anlässlich der Entwicklerkonferenz, dass man unter messenger.com eine Browserversion des Mitteilungsfeatures launchen möchte.
Dies ist nun mittlerweile umgesetzt.
Wer https://messenger.com aufruft, sieht eine auf den kompletten Browserbildschirm ausgedehnte Version. Das macht am PC oder Notebook das Verfolgen und Erstellen von Textnachrichten einfacher. Ein Plugin oder eine Erweiterung muss nicht installiert werden. Leider kann man von dieser Seite aus aber keinen Videochat starten. Dennoch ein Fortschritt: Man ist nicht länger auf das kleine Pulldown-Menü-große Messengerfenster unter auf der Facebookseite angewiesen.
Aufteilung und Look & Feel sind nahezu identisch. Der Standardscreen ist dreigeteilt: Links sieht man die Dialogpartner, mit denen man vor kurzem Kontakt hatte. In der Mitte befindet sich der Chatverlauf und rechts davon das Profil desjenigen, mit dem man aktuell eine Diskussion führt. Wenn es sich um einen Gruppenchat handelt, sieht man hier die Mitglieder. Diese Spalte lässt sich auch ausblenden.
Interessant: Man muss nicht in einem anderen Fenster in Facebook eingeloggt sein. Die Anmeldung an message.com ist offensichtlich unabhängig. Es handelt sich um ein Standalone-Angebot. Ist man in Facebook eingeloggt, reicht ein Button-Klick, um sich am Messenger anzumelden.
Unfollowbro stellt den Betrieb ein
Änderungen ab der Facebook-API waren der Grund: Der Service von unfollowbro.com funktioniert nicht mehr. Die Macher stellen das Angebot innerhalb von zwei Wochen, wie es auf der Website heißt, ein.
Wer sich derzeit einloggt, sieht, dass die Seite permanent versucht, zu reloaden. Eine Verbindung zu Facebook wird scheinbar nicht mehr aufgebaut.
Mit Followbro konnte man als Facebook-User nachvollziehen, welche Facebook-Freunde die Freundschaft einseitig aufgekündigt haben. Normalerweise erfährt man nicht, wenn Freunde abspringen.
Ein Teil des Dienstes war kostenlos. Kunden, die Freundschaftskündigungen über einen längeren Zeitraum als zwei Wochen zurückverfolgen wollten, hatten die Möglichkeit, 6,99 US-Dollar für einen erweiterten Service zu bezahlen. Followbro will für die bezahlenden User eine Erstattung vornehmen.
Die Facebook-API übermittelt seit Ende April nicht mehr, mit welchen Accounts das eigene Profil über das Freundschaft-Feature verbunden ist.
Diese Änderung, die Facebook bewusst vorgenommen hat, betrifft auch den Analysedienst von Wolfram Alpha. Freundschaftsbezogene Informationen stehen leider nicht mehr zur Verfügung:
Deutschland doch nicht technophob?
Die Cebit Seite hat eine t3n-Kolumne neu veröffentlicht. In diesem Artikel gab es eine Entgegnung auf die These von Jeff Jarvis (Artikel in der Zeit, Artikel auf medium.com, Interview in Profil, Österreich), wonach die Deutschen technophob wären: Sie verpixeln ihre Häuserfassaden in Google Maps, verbieten Uber und wehren sich gegen Facebook, nur als ein paar Beispiele genannnt.
Alltagstechnophobie oder Kommunikationskonservativismus?
Deutsche PR-Abteilungen gelingt die generierung von Technobubbles – politisch aktive Schlagworte ohne viel Gehalt
Die Entgegnungen gegen die Jarvis-These lesen sich immer recht politisch und vielleicht ist eines der technischen Leistungen, die man in Deutschland gut hervorbringt, Technobubbles zu generieren, in dessen PR-Licht man sich dann sonnen kann: Beispielsweise Industrie 3.0 (oder auch 4.0), was immer das auch bedeuten soll.
„Sowas wie Google oder Facebook gibt es in Europa nicht, weil wie die Datenschutz und Verbraucherrechte beachten“
In den USA zählten Menschen nicht, nur der Profit und die Freiheit von Großunternehmen. Damit wäre zumindest ein wenig erklärt, warum heute führende neue Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon, Apple allesamt in den USA beheimatet sind. Was nicht mal stimmt. Weitere Internetgiganten, die uns nur nicht so auffallen, weil uns die jeweilige Kultur ferner liegt, kommen aus China (Alibaba), Russland (Yandex) oder auch Südkorea (Daum).
In Deutschland: Individuelle Nutzer nicht im Blick der Konzerne
Also sind die Deutschen technophob und wenn ja, wie stark?
Vielleicht hilft für die Zwischenzeit ein Blick darauf, welche soziale Schichten in welchen Ländern social media nutzen. Die FAZ hat dazu einen kleinen Beitrag veröffentlicht, mit Bezug auf eine Statista-Grafik: In Deutschland ist der Anteil an Nutzern mit wenig formaler Bildung im Vergleich zur Türkei, UK, Spanien und auch Frankreich hoch. Dafür ist der Anteil der „Bildungsbürger“ wie die FAZ die Schicht mit mittlerer und hoher Bildung betitelt, niedrig. Die Unterschiede sind deutlich. Dies spricht in meinen Augen eher für die Jarvis These von der deutschen Internetskepsis.
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Facebook Aktivität und Effekte analysieren ist ohne externe Tools schwierig
Es wäre wirklich gut, für Facebook gäbe es sowas wie Ripples bei Google Plus. Dann könnte man nämlich nachverfolgen, wo die eigenen Posts eigentlich hingehen und wer wie interagiert. Hier ein Beispielscreenshot eines Posts auf Google +
„Facebook Aktivität und Effekte analysieren ist ohne externe Tools schwierig“ weiterlesen
Facebook Ads: Wo ist denn das Targetting in der Praxis?
Seit einiger Zeit habe ich ständig Werbung eines Herstellers für Gastro-Registrierkassen in meiner Timeline. Ich habe keine Ahnung, warum. Was habe ich mit Gastro zu tun? Kein Klick, kein Profile View deutet darauf hin, dass ich ein Café oder ein Restaurant betreibe und solches Gerät brauchen könnte. Okay, ich checkte mal in dem einen oder anderen Restaurant ein, aber ein Restaurantbesucher braucht keine Gastrokasse.
Bei Facebook kann man sich anzeigen lassen, warum die Anzeige in der Timeline steht:
Metadaten: Wolfram Alpha kann sehr viel Informationen aus userzugänglichen Facebook Daten herausholen
Erstaunlich, wie viel Wolfram Alpha aus Metadaten, die zum Beispiel in Facebook zur Verfügung stehen, herausholen kann. Das demonstriert, wie aussagefähig Metadaten eigentlich sind.
Eine graphische Darstellung des Freundesnetzwerks ist noch die naheliegendste Variante.
Aber es gibt auch die Postlänge in zeitlicher Darstellung
16 Milliarden Dollar sind auch für Facebook viel
16 bis 19 Milliarden US Dollar lässt sich Facebook den Messengerservice WhatsApp mit seinen 450 Millionen Nutzern kosten.
Die Nutzer sind jung, aktiv, täglich bis ständig online, während die Nutzerschaft von Facebook immer älter wird. Aus dieser Perspektive macht der Kauf Sinn. Aber um die 35 Dollar pro aktivem Nutzer, der nichts bezahlen muss, um den Service verwenden zu können, ist immens viel, auch für Facebook. An der Wall Street hat das für Kursverluste der Aktie gesorgt.
Wenn man ähnliche Übernahmen vergleicht, findet man Kosten von 60 Cent bis vielleicht vier Dollar, meist so um die zwei Dollar pro User von werbefinanzierten Diensten.
Mit der Werbefreiheit bei WhatsApp dürfte es mit einer Integration in Facebook dann vorbei sein. So gesehen hat Facebook jüngere Zielgruppen für die Klickmaschine WhatsApp zugekauft. Das ist wertvoller Rohstoff für das klickbasierte Adsystem von Facebook, das extrem gut funktioniert, soweit die Ads unumgänglich sind.
Das setzt voraus, dass die Integration gelingt. Meistens gehen sie schief oder laufen suboptimal: Wer führt schon Videotelefonate mit Skype via Facebook? Wo sind die Instagramfotos auf den Facebook-Walls?
Innovative Services sind hip, solange sie frei segeln können. Sobald sie von einem Multi übernommen werden, ist es vorbei mit der Coolness. Die Gründer sind mindestens Millionäre, oft auch Milliardäre und die Nutzer suchen sich einen anderen Ort für „the next big thing“.
In meinem Vlog: Google Adwords, Facebook Paper App, Zanox AGB, Klout Score, .ruhr-Domain
Vergangene Woche erschien Brandeins mit einer Story über Probleme im Onlinemarketing. Die Autoren haben getestet wie gut man mit jeweils 250 Euro Abos auf Newssites, in Google oder auf Facebook bewerben kann. Das Fachportal Meedia hat dies für eine eigene Kommentierung zum Anlass genommen.
Dies ist ein Thema in meinen aktuellen Vlog Beitrag:
NSA-Schnüffelskandal: Ändert dies an der Nutzung von Facebook oder Twitter etwas?
Den meisten Internetusern dürften die Enthüllungen von Snowden zum ersten Mal bewusst gemacht haben, dass Internetkommunikation alles andere als vertraulich ist. Dass eine E-Mail zirka so vertraulich ist wie eine Postkarte damals im analogen Zeitalter, war einigermaßen bekannt.
Aber auch alles weitere, was über Social Networks ausgetauscht wird, SMS (Whatsapp etc. eingeschlossen) oder per Mobiltelefon versendet bzw. empfangen wird. durchläuft zumindest potentiell die Scanner spezialisierter Geheimdienste, wird möglicherweise dauerhaft gespeichert, bewertet und miteinander verbunden.
Spannend ist doch nun, wie die Internetöffentlichkeit darauf reagiert, von einer Empörung einmal abgesehen. Eigentlich, so würde man erwarten, sollten die Nutzerzahlen in Facebook weltweit zurückgehen, und zwar so deutlich, dass man das in Nutzerstatistiken deutlich sehen kann.
Schauen wir uns die aktuelle Statistik der Facebooknutzung an, so wie sie allfacebook.com veröffentlicht: