16 bis 19 Milliarden US Dollar lässt sich Facebook den Messengerservice WhatsApp mit seinen 450 Millionen Nutzern kosten.
Die Nutzer sind jung, aktiv, täglich bis ständig online, während die Nutzerschaft von Facebook immer älter wird. Aus dieser Perspektive macht der Kauf Sinn. Aber um die 35 Dollar pro aktivem Nutzer, der nichts bezahlen muss, um den Service verwenden zu können, ist immens viel, auch für Facebook. An der Wall Street hat das für Kursverluste der Aktie gesorgt.
Wenn man ähnliche Übernahmen vergleicht, findet man Kosten von 60 Cent bis vielleicht vier Dollar, meist so um die zwei Dollar pro User von werbefinanzierten Diensten.
Mit der Werbefreiheit bei WhatsApp dürfte es mit einer Integration in Facebook dann vorbei sein. So gesehen hat Facebook jüngere Zielgruppen für die Klickmaschine WhatsApp zugekauft. Das ist wertvoller Rohstoff für das klickbasierte Adsystem von Facebook, das extrem gut funktioniert, soweit die Ads unumgänglich sind.
Das setzt voraus, dass die Integration gelingt. Meistens gehen sie schief oder laufen suboptimal: Wer führt schon Videotelefonate mit Skype via Facebook? Wo sind die Instagramfotos auf den Facebook-Walls?
Innovative Services sind hip, solange sie frei segeln können. Sobald sie von einem Multi übernommen werden, ist es vorbei mit der Coolness. Die Gründer sind mindestens Millionäre, oft auch Milliardäre und die Nutzer suchen sich einen anderen Ort für „the next big thing“.