Kategorie: Digitalpolitik

  • Die Tech-Zukunft: KI-Assistenten, Content-Plattformen und Quantennetzwerke

    Die Tech-Zukunft: KI-Assistenten, Content-Plattformen und Quantennetzwerke

    Technologietrends 2025 ist die thematische Klammer der Inhalte der neuesten Folge des goneo Podcasts, Episode 130, aufgezeichnet Ende Mai 2025. Die Moderatoren Markus und Sarah tauchen wieder tief in die Welt der Technologie ein und beleuchten die tatsächliche Wirkung von KI-Assistenten, den milliardenschweren Verkauf von OnlyFans, die Vor- und Nachteile eigenen Hostings, neue rechtliche Herausforderungen wie das TAKE IT DOWN Gesetz (Wortlaut) und bahnbrechende Entwicklungen in der Quantenkommunikation. Erkenntnisse und Trends, die unsere digitale Zukunft prägen.

    KI-Assistenten: Hype vs. Realität

    Die Folge beginnt mit einer kritischen Analyse von KI-Assistenten wie ChatGPT, GitHub Copilot und dem neu erschienenen Claude 4 von Anthropic. Eine aktuelle Studie des National Bureau of Economic Research (https://www.nber.org/papers/w33777) zeigt überraschende Ergebnisse: Diese Tools bringen kaum Zeitersparnis, insbesondere bei komplexen Aufgaben wie Programmierung.

    Markus berichtet aus eigener Erfahrung, dass das Optimieren von Prompts oft mehr Zeit kostet als es spart – ein Problem, das ihn an die frühen Tage von WYSIWYG-Editoren erinnert. Sarah betont, dass kreative Aufgaben wie das Schreiben von Marketingtexten oder Brainstorming davon profitieren, aber die Qualität der Ergebnisse stark von den Prompts abhängt – eine Fähigkeit, die vielen Nutzern fehlt.

    Claude 4 (https://www.anthropic.com/news/claude-4) bietet mit seinen Varianten Sonnet und Opus verbesserte Coding- und Problemlösungsfähigkeiten, richtet sich jedoch preislich eher an Unternehmen.

    Microsofts NLWeb (https://www.golem.de/news/nlweb-microsoft-bietet-ki-gestuetzte-website-suche-an-2505-196351.html) führt eine natürliche Sprachsuche für Websites ein, wirft jedoch als Cloud-Dienst Datenschutzbedenken in Europa auf.

    Content-Plattformen vs. eigenes Hosting

    Ein zentrales Thema ist der gemeldete Verkauf von OnlyFans für 8 Milliarden Dollar (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/onlyfans-umstrittene-internetplattform-soll-fuer-8-milliarden-dollar-verkauft-werden-a-ed866027-8dda-4026-ae82-748aa30265b4), einer Plattform, deren Umsatz von 375 Millionen Dollar im Jahr 2020 auf 6,6 Milliarden im Jahr 2023 explodierte.

    Markus, ein Hosting-Experte, argumentiert, dass Kreative um die 20% ihrer Einnahmen an solche Plattformen abgeben und empfiehlt eigenes Hosting, um Kontrolle und Gewinn zu maximieren. Sarah entgegnet, dass Plattformen fertige Lösungen bieten – Zahlungsabwicklung, Community-Tools und eine bestehende Nutzerbasis –, aber Risiken wie Gebührenerhöhungen oder Inhaltsverbote nach einem Verkauf bestehen.

    Dazu passt das TAKE IT DOWN Gesetz (https://www.theregister.com/2025/05/20/take_it_down_law/), ein US-Gesetz, das Websites verpflichtet, nicht-einvernehmliche intime Bilder innerhalb von 48 Stunden zu entfernen, mit Strafen von 50.120 Dollar pro Verstoß.

    Für kleine Betreiber ist das eine Herausforderung, da sie aus Angst vor Strafen Inhalte vorsorglich zensieren könnten, was die rechtliche Last des eigenen Hostings verdeutlicht.

    KI und Medien: Chancen und Risiken der Technologietrends 2025

    Google führt neue Metriken in der Search Console ein (https://www.seroundtable.com/google-ai-mode-reporting-search-console-39468.html), die die Sichtbarkeit von KI-generierten Inhalten messen – ein Schritt hin zu „SEO für KI“. Dies könnte Optimierungsstrategien neu definieren, birgt jedoch Risiken für neue Black-Hat-Taktiken.

    Besorgniserregend ist Veo 3 (https://www.theverge.com/ai-artificial-intelligence/673719/google-veo-3-ai-video-audio-sound-effects), Googles KI-Videogenerator mit Audiofähigkeiten, der überzeugende Deepfakes erstellen kann. Zwar gibt es Schutzmaßnahmen gegen die Darstellung realer Personen, doch das Potenzial für Desinformation – etwa gefälschte Nachrichten oder Katastrophenszenarien – ist alarmierend.

    Die Moderatoren betonen die Notwendigkeit robuster Erkennungsmechanismen, da KI-generierte Inhalte Plattformen wie YouTube Kids überschwemmen.

    Technologische Souveränität und Zukunftstrends

    Europas Streben nach digitaler Souveränität stößt auf Hindernisse: Ein Politico-Bericht (auch bei https://www.theregister.com/2025/05/22/ditching_us_clouds_for_local/?td=rt-3a) zeigt, dass eine vollständige Abkehr von US-Cloud-Riesen wie AWS und Azure unrealistisch ist, da Kapazitäten und Kosten ein Problem darstellen.

    Im Gegensatz dazu hat China Telecom das weltweit größte Quantenkommunikationsnetz gestartet (https://www.golem.de/news/16-staedte-vernetzt-china-telecom-baut-groesstes-quantenkommunikationsnetz-2505-196421.html), das 16 Städte mit Quantenschlüsselverteilung und Post-Quanten-Kryptographie verbindet, widerstandsfähig gegen Quantencomputer-Angriffe. Dieses 1.100-Kilometer-Netzwerk unterstützt 500 Behörden und signalisiert einen globalen Wettlauf in der Cybersicherheit.

    Ausblickend wird das Festival der Zukunft in München (https://www.1e9.community/festival-der-zukunft/programm/2025) vom 3. bis 6. Juli 2025 Next-Gen-KI und Quantencomputing präsentieren, während Apples WWDC 2025 (https://t3n.de/news/apple-wwdc-2025-1689705/) ein „Solarium“-Redesign für seine Betriebssysteme ankündigt. Apples vorsichtiger KI-Ansatz, mit Siri-Verbesserungen erst 2026-2027, kontrastiert mit Googles aggressiver Integration – ein spannender Gegensatz.

    Fazit und Reflexion

    Markus faszinieren die Fortschritte in der Quantenkommunikation, die die rasante Tech-Entwicklung seit den 1990ern widerspiegeln. Sarah hebt die Hosting-Debatte hervor, die die Bedeutung digitaler Kontrolle in Zeiten regulatorischer Veränderungen zeigt. Die Folge fordert ein Gleichgewicht zwischen Innovation und Souveränität. Zukünftige Themen könnten Quantencomputing im Hosting oder KI-Regulierungen behandeln – Hörer sind eingeladen, Vorschläge an info@goneoserver.de oder @goneo auf X zu senden.

    Die Episode ist unter https://www.goneo.de/blog/podcast/ oder bei Apple sowie Spotify verfügbar und bietet spannende Einblicke für Webprofis und Technikbegeisterte. Hört rein, teilt eure Gedanken und bleibt mit goneo am Puls der digitalen Zukunft!

  • BBC unter Beschuss – mal wieder

    Es gibt einige Kreise in Groß Britannien, die die staatliche Rundfunkorganisation BBC mal wieder schlachten wollen. BBC ist die Abkürzung für British Broadcasting Corporation und ist für uns in Deutschland deswegen von Bedeutung, da die BBC sozusagen das Modell der Alliierten für die Rundfunkorganisation in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg war.

    https://www.rnd.de/medien/tantchen-bbc-in-der-krise-nach-enthuellungen-um-diana-interview-geht-es-der-anstalt-noch-schlechter-7CGDC2F375EC3HSQPXJDOPMKBU.html

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  • Mobility as a Service

    Mobility as a Service

    Die Public Transportation – Community traf sich gerade in Stockholm beim UITP Global Public Transportation Summit 2019. Alle, die mit ÖPNV zu tun haben, also Vertreter von Herstellern, Anbietern und Aufgabenträgern fanden sich hier ein.

    Zentrale Frage: Wie bewältigt man heute und morgen den täglichen Transport von Menschen in Metropolen und kleineren Großstädten?

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  • Wozu gibt es den Menschen Medien Technologie – Podcast?

    Ich bin der Meinung, dass sich der technologische Wandel sehr schnell vollzieht. Das ist als Erkenntnis inzwischen überall angekommen und kein Geheimnis mehr, aber viele stehen diesen Entwicklungen, der “Digitalisierung” wie man gerne so schön sagt, reserviert bis ablehnend gegenüber. Ich bin der Meinung, das Mediensystem, das wir haben, informiert nicht besonders gut über digital-technologische Themen.

    Markus Käkenmeister mmt Podcast Menschen medien Technologie
    mmt – Menschen Medien Technologie Podcast – jede Woche eine neue Episode auf itunes, Stitcher, Spotify und zu abonnieren als RSS-Feedhttps://menschenmedien.technology

    Wenn man sich die Berichterstattung ansieht, wie etwa zu Anfang des Jahres mit dem Promi-Doxing, dann wird das deutlich. Was da an Blödsinn verbreitet wurde, war manchmal nicht zu fassen. Ähnlich uninformiert sind Beiträge im Zusammenhang mit Datenschutz oder Urheberangelegenheiten. Google, Facebook, Amazon werden aktuell zu mafiösen Betrügern stilisiert.

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  • „Digital angekommen“?

    Die Digitalisierung sei „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“. Das ist so eine Worthülse wie „man muss die Leute abholen, wo sie sind“ – schön in einem Meeting, in dem gerne Bullshit-Bingo gespielt wird und well-feeling angesagt ist. Sagt aber leider gar nix. „Digitalisierung“ ist als Begriff komplett unscharf und kann in alle Richtungen gedeutet werden, so wie auch „Industrie 4.0“.

    Was wirklichen helfen könnte, AI zu verstehen: Es selbst auszuprobieren.

    Die erwähnte Worthülse geht zurück auf eine Studie, die vorgestellt worden ist – und man vermutet es schon beim Hören – es ist ein politisches Ding. Die Studie heißt „d21 Digitalindex 2018-2019“ und ist vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert worden. Peter Altmair hat dann auch die Ergebnisse präsentiert.

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  • Fake-Netzwerk-Löschungen auf Facebook: So viel ist es auch wieder nicht

    Fake-Netzwerk-Löschungen auf Facebook: So viel ist es auch wieder nicht

    „Inauthentic coordinated behavior“ ist der Facebook-Sprech für Fake News und Fake Seiten, Fake Gruppen und Fake Profile. Man könnte diesen Terminus übersetzen mit „nicht authentisches koordiniertes Verhalten“. also Verhalten, das Akteure in sozialen Netzwerken an den Tag legen, indem sie Dinge posten, die für eine Interessensgruppe nützlich sind, wobei diese Gruppe aber nicht offen in Erscheinung tritt. 

    Im Rahmen der „Fix-Facebook“-Initiative versucht das soziale Netzwerk offenbar nur, diesem Missbrauch entgegen zu treten. Entsprechende Unternehmensmeldungen des Zuckerberg-Netzwerks schaffen es in deutsche Normalmedien: 

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  • 2015 beendete Facebook den Zugriff auf den Social Graph via API

    2014 habe ich hier im Blog ein paar Beiträge über die amerikansiche Suchmaschine Wolfram Alpha geschrieben, insbesondere auch über ein Feature in dieser Suchmaschine, den eigenen Freundeskreis und die Freundesfreunde analysieren zu können.  Ich fand das damals recht eindrucksvoll.

    https://markus.technology/metadaten-wolfram-alpha

    So wie Wolfram Alpha die Daten nutzen konnte, so konnte sich jede App, die man entsprechend autorisiert hatte, Daten aus Facebook holen, egal ob es eine Spiele App war oder ein Intelligenz- oder Psychotest.

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  • Das offene Web: Immer mehr Länder und Organisationen koppeln sich ab

    Das offene Web: Immer mehr Länder und Organisationen koppeln sich ab

    Extranets, Great Firewall, Gated Communities – dies sind nur einige Entwicklungen, die sich vermehrt beobachten lassen. Zerfällt das offene Internet, weil Länder sich abschotten – wie etwa Nordkorea?

    In China und Russland sind bestimmte VPN-Dienste inzwischen illegal. So konnte man durch die Länderfirewall auf Ressourcen im Ausland zugreifen.

    Es werden immer mehr Zugriffe verhindert.

    https://timesofindia.indiatimes.com/world/china/the-great-firewall-of-china-beijing-bans-more-words-including-my-emperor-lifelong-control-and-the-letter-n/articleshow/63170176.cms

    Russland plant, ein eigene DNS aufzusetzen, mit eigenen Nameservern, die von der ICANN unabhängig sind.

    http://www.dw.com/de/russland-beschleunigt-abschottung-im-internet/a-42161042

    Dies ist das zentrale Thema im Menschen, Medien, Technologie Podcast, Episode #40 vom 5.3.2018.

    Der Menschen, Medien, Technologie-Podcast beschäftigt sich mit technologischen Umwälzungen, die unseren Alltag verändern, mit Zukunftsprojekten, Influencern, Produkten und Diensten. Jede Woche erscheint eine neue Episode.

     

  • Ein eigenes Internet für Russland?

    Die Zahl russischer Veröffentlichungen mit einem Verweis auf eine Internet-Direktive von Russlands Präsident Putin steigt.  Demnach sei das Telekommunikationsministerium angewiesen worden, über ein System von „backup DNS Root-Nameservern“ nachzudenken, die unabhängig von denen funktionieren sollen, die von ICANN, IANA und VeriSign kontrolliert werden.

    Wie realistisch ist diese Idee?

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  • Aus „Worldhostingdays“ wird „Cloudfest“

    Die Veranstalter des Technologie-Events „Worldhostingdays“ arbeiten an der Promotion für den neuen Namen der Veranstaltung. „Cloudfest“ ist der neue Titel des Events, der im März 2018 in Rust, im Europapark stattfinden soll.

    Im Menschen|Medien|Technologie-Podcast sprachen wir in einer kürzlich produzierten Folge mit Soeren von Varchmin, dem CEO der veranstaltenden Firma.

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