Die amerikanische Politik ringt immer noch um die Netzneutralität: Sollen die Vorschriften pro Netzneutralität aus der Regierungszeit von Barack Obama zurückgerollt werden oder bleibt es bei einer gesetzlich verankerten Pflicht zur Gleichbehandlung aller Daten?
Kategorie: Digitalpolitik
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Podcast Episode 20 mit Talk über Blade Runner 2049 und das Google Hardware Event
Beim Hardware-Event am 4.Oktober hat Google seine neuen Smartphones vorgestellt, Pixel 2 und Pixel 2 XL.
Außerdem geht es in dieser Folge um Blade Runner 2049, Nachfolger des 1982 erschienenen Streifens gleichen Namens. Im überbevölkerten, heruntergekommenen, düsteren Los Angeles der Zukunft leben Replikanten und Menschen in einer Gesellschaft. Zwar sind Replikanten von Menschen kaum zu unterscheiden, haben aber kaum Rechte und funktionieren wie Sklaven.
Mehr Details und Shownotes hier.
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Internet Society veröffentlicht einen Bericht über die Zukunft des Internets
Die Internet Society ist eine Nichtregierungsorganisation, die es mittlerweile seit 25 Jahren gibt. Zu den Aufgaben der Organisation zählt die Veröffentlichung der RFC-Dokumente (Request for comment), mit denen viele Internetstandards festgelegt werden.
Kürzlich erschien ein Bericht, in dem die Gesellschaft einige Felder beschreibt, in denen sie wirkt und von denen sie glaubt, dass diese einen besonderen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Internets haben werden. Bildquelle: Internet Society.
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Urteil: US-Justizministerium darf Besucherdaten einer Trump-kritischen Website bekommen
Nach einer Meldung der Agentur Bloomberg, die auf The WHIR erschien, muss DreamHost nun auf Geheiß des US-Justizministeriums die Daten von Websitebesuchern herausgeben.
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Disruptive: Killt Trump Amerikas Technologie-Industrie?
Es gab eine Zeit, in der eine Beschäftigung bei Google die Leute dafür qualifizierte, im Weißen Haus einen Job zu bekommen. Noch unter Obama war das so.
Doch die Zeiten haben sich geändert, nicht nur für Google.
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Empfehlung: Keine Emojis in Domainnamen
Die ICANN findet Emoji-Domains nicht so gut: Zumindest die Security Advisory Group der Organisation sieht darin mehr Gefahr als Nutzen. Emoji-Domains seien recht schwer voneinander zu unterscheiden, eine Verwechslungsgefahr sei also nicht zu übersehen.
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Uniregistry und Neustar können nun TLDs in China vertreiben
Im April hat China für den heimischen Markt eine Reihe neuer Domains zugelassen. Dazu gehören auch die .biz Domain von der Registry Neustar und .link von Uniregistry.
Andere, neu zugelassene TLDs sind .info, .mobi, .pro, .red und .kim von Afilias. (mehr …)
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Cybersecurity Chief der NASA befürchtet Hacks via Weltraum
Jeanette Hanna-Ruiz, ihres Zeichens Chief Information Security Officer bei der amerikanischen Weltraumbehörde, befürchtet, dass aufgrund langlebiger Satelliten und fortschreitender technischer Entwicklung Informationssystem der NASA über die Kommunikation zwischen Erdstationen und Weltallangegriffen werden könnten. Das wäre ein neuer Angriffsvektor für Cyberattacken. (mehr …)
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W3C will DRM als Webstandard festlegen – nicht ohne Kritik
Es wird wohl dazu kommen: Das W3C-Konsortium wird ein Rechtemanagement für Inhalte als Standard definieren. Es handelt sich um EME (Encrypted Media Extensions). Dieser Standard erweitert das HTML Media Element und legt unter anderem Verfahren fest, um das rechtmäßige Abspielen verschlüsselter Mediendateien im Browser oder Webanwendungen zu ermöglichen.
Wie das System im Zusammenspiel mit Webserver, Lizenzservern, Applikation, dem Entschlüsselungsmodul und einer Medienplattform funktioniert, ist in diesem W3C-Dokument gezeigt. EME wird bereits angewendet und in Browsern wie Chrome, Edge, Explorer, Firefox und Safari bereits realisiert.
Firefox hatte sein 2014 ein Adobe-Element an Bord, eine andere Möglichkeit, Rechtemanagement zu realisieren ist Silverlight. Firefox implementierte EME als Open Source Sandbox, damit man über das Rechtemanagement keine individuellen User tracken könnte.
An EME gibt es aber auch heftige Kritik: So ist das Netz dann nicht mehr offen und frei, da notwendigerweise eine proprietäre Komponenten zum Entschlüsseln eingeführt wird. Die wünschenswerte Interoperatibilität ist nicht mehr gegeben. Zudem erwachsen damit Hürden für Open Source Browser und potentielle neue Browser. Lautstarke Kritik äußert auch die Electronic Frontier Foundation:
EME „would give corporations the new right to sue people who engaged in legal activity.“
Quelle: It’s happening! It’s happening! W3C erects DRM as web standard • The Register
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Wo steht die deutsche Internetindustrie?
Online Marketing Rockstar Philipp Westermeyer analysiert bei der diesjährigen OMR-Veranstaltung in Hamburg die deutsche Internetbranche im Vergleich mit den größten US-Playern: Größenunterschied Faktor 5 bis 20, je nach Betrachtung. Einbezogen sind die börsennotierten Internetunternehmen in Deutschland, also Firmen wie Zalando, United Internet etc. Fazit: So groß sind deutsche „Internetriesen“ im weltweiten Vergleich nicht. Alleine die Plattformen der Silicon-Valley-Firmen sind um ein Vielfachen (5 bis 20, je nach Lesart) größer.
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Das war nicht immer so: 1999/2000 hatten die deutschen Internetfirmen gute Chancen, den Amerikanern Paroli zu bieten und international mitzuspielen.
Was ist passiert (meiner Meinung nach):
– Die Internetwirtschaft in Deutschland wurde totreguliert. Jeder Onlinehändler hat heute mehr mit den Abmahnungen zu tun als mit dem Produktverkauf. Etwas online zu verkaufen, ist juristisch riskant, außer für Amazon. Denken wir in diesen Zusammenhang auch an das Leistungsschutzrecht als Ergebnis hervorragender Lobbyarbeit der Verleger.
– Technophobe bis technologiefeindliche Bevölkerung. Schließlich wurde den Deutschen lange eingetrichtert, wie gefährlich „das Netz“ ist. Einige Hausbesitzer haben auf Google Street View ihre Häuser verpixeln lassen. Der Widerstand wurde so groß, dass Google in Deutschland das Programm heruntergefahren hat. Gottseidank wurde mit Darknet ein neuer angsteinflößender Begriff gefunden, so dass keiner über die nachdenken muss)
Und in gewissen Kreisen gehört die Koketterie, sich mit dem „Technikkram“ und „Facebookscheiss“ ja gar nicht auszukennen, zum guten Ton.
– Technikblinde Regierung, die lahme Internetanschlüsse over Klingeldraht aus den 50er Jahren propagandiert und die Untertanen im Neuland wähnt. Die brauchen keine Glasfaser. Dazu passt auch das Stimmungsbild vom Digitalkongress der CDU/CSU-Fraktion.
– Visionen fehlen. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase 2001 haben die Reichen des Landes Angst um ihr Geld und investieren, wenn überhaupt, dann hauptsächlich in Geschäftsmodelle, die wie Zalando sind: Etwas billiges einkaufen, ein bisschen veredeln, heftig Werbung machen und Produkte teuer verkaufen.