Aus VZ wird Bebo

So kommt die Internationalisierung der VZ-Netzwerke doch noch, kurz vor dem Aus. Bebo übernimmt die einst glorreiche Social Media Plattform StudiVZ. Die VZs kamen in Bedrängnis, weil Facebook in Deutschland stark wurde und dank der offenen Schnittstellen für Entwickler und Anbieter viel interessanter war als das geschlossene VZ-Ökosystem. Auch hier wieder leider ein Beispiel dafür, dass sich deutsche Unternehmen in aller Regel schwertun, attraktive, originär in Deutschland entstandene Internetangebote auf die Beine zu stellen und nachhaltig erfolgreich zu betreiben – von Contentplattformen als Spinoff einer etablierten Zeitschrift mal abgesehen. Unter den Top Seiten finden sich meist lokalisierte internationale Angebote. Ausnahmen sind Zalando, GuteFrage, MeineStadt, einige Preisvergleicher und Otto. Dass Deutschland hier einen Trend verschlafen könnte, hat auch die FAZ vor kurzem bedauert. Gerne wird das Fehlen von Fachkräften als Grund angeführt. Vielleicht liegt es aber auch an der Dämonisierung des Webs durch Autoren wie Schnitzler und seine Hypothese von der „Digtialen Demenz„. Nach eigener Erfahrung stehen auch Ängste in der Auseinandersetzung mit neuen Ansätzen und Ideen im Vordergrund (bei der Präsentation meiner Geschäftsidee bei einem Businessplanwettbewerb kürzlich, das sich um Contentaggregation drehte, war auch die erste Reakton der Jurymitglieder: „Darf man denn das?“ und ein nicht ganz unbekanner, kleinerer Venture Capitalist hat das Thema sofort für tot erklärt, da das böse Wort „Content“ auftauchte).

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