United Internet beteiligt sich am SEO-Tool-Hersteller rankingCoach

Die Tage hat mir noch jemand erzählt, es wird bald viel Neues geben von rankingCoach. Mit diesem Tool lassen sich SEO-Maßnahmen automatisch identifizieren, der User (Webseitenbetreiber) erhält Vorschläge und kann die Änderungen nachverfolgen. Ziel ist, mehr Suchmaschinentraffic durch höhere Platzierungen auf Basis wichtiger Keywords und deren Repräsentation in Kontent und Kontext zu erzielen.

Nun kommt die Meldung herein, dass sich United Internet (1&1, Strato) an rankingCoach beteiligt. Frisches Geld für mehr Entwicklung? Offenbar will rankingCoach sich international stärker positionieren.

United Internet has acquired a minority stake in SME marketing software company rankingCoach. Read More

Quelle: 1&1 Parent United Internet Acquires Stake in SEO Software Firm rankingCoach

Welche Zukunft haben Open-Source-Webapplikationen?

Einige Open-Source-Webapplikationen dominieren das Web – aber wie kommen kleinere Projekte zurecht?

Nach eigenem Bekunden sind weltweit mehr als 20 Prozent aller Webseiten mit WordPress realisiert. Manche Analysten kommen auf noch höhere Werte. WordPress ist der Prototyp einer Anwendung für Webserver, die unter einer quelloffenen Lizenz steht und sich mit der weitverbreiteten Serverzusammenstellung Linux, Apache, MySQL und PHP -ebenfalls alles unter quelloffenen Lizenzen verfügbar – begnügt.

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W3C will DRM als Webstandard festlegen – nicht ohne Kritik

Es wird wohl dazu kommen: Das W3C-Konsortium wird ein Rechtemanagement für Inhalte als Standard definieren. Es handelt sich um EME (Encrypted Media Extensions). Dieser Standard erweitert das HTML Media Element und legt unter anderem Verfahren fest, um das rechtmäßige Abspielen verschlüsselter Mediendateien im Browser oder Webanwendungen zu ermöglichen.

Wie das System im Zusammenspiel mit Webserver, Lizenzservern, Applikation, dem Entschlüsselungsmodul und einer Medienplattform funktioniert, ist in diesem W3C-Dokument gezeigt. EME wird bereits angewendet und in Browsern wie Chrome, Edge, Explorer, Firefox und Safari bereits realisiert.

Firefox hatte sein 2014 ein Adobe-Element an Bord, eine andere Möglichkeit, Rechtemanagement zu realisieren ist Silverlight. Firefox implementierte EME als Open Source Sandbox, damit man über das Rechtemanagement keine individuellen User tracken könnte.

An EME gibt es aber auch heftige Kritik: So ist das Netz dann nicht mehr offen und frei, da notwendigerweise eine proprietäre Komponenten zum Entschlüsseln eingeführt wird. Die wünschenswerte Interoperatibilität ist nicht mehr gegeben. Zudem erwachsen damit Hürden für Open Source Browser und potentielle neue Browser. Lautstarke Kritik äußert auch die Electronic Frontier Foundation: 

EME „would give corporations the new right to sue people who engaged in legal activity.“

Quelle: It’s happening! It’s happening! W3C erects DRM as web standard • The Register

Rich-Cards jetzt auch in der deutschen Google-Suche

Der Webmaster Central Blog berichtet heute, dass die im vergangenen Jahr eingeführten Rich Cards nun auch in deutschen Suchergebnissen auftauchen werden. Rich Cards basieren auf den Rich Snippets. Entsprechende Elemente in einem HTML-Dokument können ergänzt werden, so dass diese Inhalte gemäß schema.org speziell ausgezeichnet werden können. Damit werden Zusatzinformation hinzugefügt, die signalisieren, welche Bedeutung oder welchen Charakter diese Inhalte haben.

Diese extra Auszeichnungen sind sozusagen maschinenlesbar und versetzen Google in die Lage, zum Beispiel in Suchergebnissen Produkte als solche in einem besonderen Format darzustellen.

Zudem unterstützen die Rich Cards auch den Google-AMP-Standard für mobile Websites.

Quelle: Google Webmaster-Zentrale Blog

Google berichtet Anstieg  gehackter Websites um 32 Prozent 

Google spricht in einer Meldung im Webmaster-Blog von einem rasanten Anstieg an gehackten Websites. Gegenüber 2015 sei die Zahl im Folgejahr um 32 Prozent gestiegen.

Auf Basis des Safe-Browsing-Programms werden Webseitenbesitzer, auf deren Sites Schadsoftware entdeckt wird gewarnt, wenn ein Kontakt über die Google Search Console (ehemals Webmaster Tools). vorhanden ist. Auch die Besucher der Webseite bekommen im Browser in der Regel eine Warnmeldung angezeigt. Google gibt zudem einige Hinweise zur Bereinigung der Site. Nach der Bereinigung kann man seine Seite durch Google überprüfen lassen und im Erfolgsfall werden die Warnhinweise für User entfernt. Dies sei, so Google, in 84 Prozent der Fälle erfolgreich.

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Google Adwords: Exakter Match ist bald nicht mehr wirklich eine exakte Übereinstimmung 

Wordstream hat heute eine Meldung veröffentlicht nach der es bei Google Adword eine Änderugn geben wird, die die Auslösung von Anzeigenschaltungen für die bezahlten Suchtreffer betrifft. Bisher kann man den Grad der Übereinstimmung, der gegeben sein soll, um die Anzeigenschaltung auszulösen auf „exakt“, „Wortgruppe“ oder „breit“ festlegen. Bald soll für „exakt“ bei Suchanfragen, die aus mehreren Worten bestehen die Reihenfolge der Worte nicht mehr beachtet werden. „[domain de]“ ist also gleichbedeutend mit „[de domain]“. Folge: Google kann nach der Änderung Anzeigen öfter zeigen. Man wird also demnächst mit mehr negativen Keywords arbeiten müssen, um diesem Effekt zu begegnen, wenn er nicht gewünscht ist.

Quelle: Breaking: Exact Match Keywords No Longer Exact Match | WordStream

Wo steht die deutsche Internetindustrie?

Online Marketing Rockstar Philipp Westermeyer analysiert bei der diesjährigen OMR-Veranstaltung in Hamburg die deutsche Internetbranche im Vergleich mit den größten US-Playern: Größenunterschied Faktor 5 bis 20, je nach Betrachtung. Einbezogen sind die börsennotierten Internetunternehmen in Deutschland, also Firmen wie Zalando, United Internet etc. Fazit: So groß sind deutsche „Internetriesen“ im weltweiten Vergleich nicht. Alleine die Plattformen der Silicon-Valley-Firmen sind um ein Vielfachen (5 bis 20, je nach Lesart) größer.

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Das war nicht immer so: 1999/2000 hatten die deutschen Internetfirmen gute Chancen, den Amerikanern Paroli zu bieten und international mitzuspielen.

Was ist passiert (meiner Meinung nach):

– Die Internetwirtschaft in Deutschland wurde totreguliert. Jeder Onlinehändler hat heute mehr mit den Abmahnungen zu tun als mit dem Produktverkauf. Etwas online zu verkaufen, ist juristisch riskant, außer für Amazon. Denken wir in diesen Zusammenhang auch an das Leistungsschutzrecht als Ergebnis hervorragender Lobbyarbeit der Verleger. 

– Technophobe bis technologiefeindliche Bevölkerung. Schließlich wurde den Deutschen lange eingetrichtert, wie gefährlich „das Netz“ ist. Einige Hausbesitzer haben auf Google Street View ihre Häuser verpixeln lassen. Der Widerstand wurde so groß, dass Google in Deutschland das Programm heruntergefahren hat. Gottseidank wurde mit Darknet ein neuer angsteinflößender Begriff gefunden, so dass keiner über die nachdenken muss)

Und in  gewissen Kreisen gehört die Koketterie, sich mit dem „Technikkram“ und „Facebookscheiss“ ja gar nicht auszukennen, zum guten Ton.

– Technikblinde Regierung, die lahme Internetanschlüsse over Klingeldraht aus den 50er Jahren propagandiert und die Untertanen im Neuland wähnt. Die brauchen keine Glasfaser. Dazu passt auch das Stimmungsbild vom Digitalkongress der CDU/CSU-Fraktion.

– Visionen fehlen. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase 2001 haben die Reichen des Landes Angst um ihr Geld und investieren, wenn überhaupt, dann hauptsächlich in Geschäftsmodelle, die wie Zalando sind: Etwas billiges einkaufen, ein bisschen veredeln, heftig Werbung  machen und Produkte teuer verkaufen.

AWS-Ausfall: Es erinnert ein wenig an Strato im Frühjahr 2000

Ende Februar 2017 gab es bei Amazon Web Services (AWS) einen großen Ausfall. Betroffen war der Speicherdienst S3 in einem Rechenzentrum in den USA, das bei Amazon US-East-1 heißt. Hier in Deutschland bemerkte man die Störungen ab 19 Uhr.

Die Folgen waren massiv: Viele Internetdienste, die Amazon AWS als technischen Hosting-Dienstleister nutzen fielen aus. Offenbar war Amazon selbst überrascht davon, dass die Ausfälle größer sind als zunächst angenommen.

Dies erinnert ein wenig an die Situation der Jahre 1999 und 2000, während der ein großer Teil des deutschen Internets beim Webhoster Strato untergebracht waren. Strato nutze die Ressourcen eines Dienstleisters, KPNQwest beziehungsweise Xlink zur Speicherung der Dateien. Zum Einsatz kamen Speicherserver von EMC und eine Sun-Enterprise 6500 mit Solaris 2.7, die offenbar permanent überlastet war. Folge war, dass Internetseiten ständig ausfielen.

Damals drängten viele neue User mit Seiten uns Web. Die Preise begannen zu fallen, Strato feierte in dieser Zeit die einmillionste Domain, die dort registriert war.

Damals wie heute demonstrieren solche Ausfälle die Verletzlichkeit der Infrastruktur, gerade dann wenn sich eine gewisse Monokultur entwickelt hat. So verlassen sich viele Betreiber von Services alleine auf den Clouddienst von Amazon. Läuft alles rund, hat niemand ein Problem, doch falls jemand einen Fehler macht und – so wie es in einer Erklärung zu dem AWS Aufall hieß – sich vertippt und dadurch versehentlich zu viele Server herunterfährt, geht der Dienst in die Knie.

Weil die einzelnen Internetdienste stärker als früher voneinander abhängen und der Grad der Vernetzung durch Entwicklungen wie stark steigende Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (Stichwort Internet of Things) zunimmt, müssen Lösungen gefunden werden, die für mehr Ausfallsicherheit sorgen.

Recent AWS Outage Illustrates the Importance of Customer Care and Adding a Hybrid Cloud Approach

Heise/ct Artikel über Ausfälle und Reaktionen:
https://www.heise.de/ct/artikel/Hochverfuegbare-Ausfaelle-287780.html

https://www.heise.de/ct/artikel/Fuer-1-5-Millionen-Domains-geruestet-287538.html

 

Bildverbesserungen wie in CSI-Serien – machbar?

Kaum eine CSI-Folge in der nicht ein Ermittler aus einem pixeligen Bildauschnitt von einer Überwachungskamera ein hochaufgelöstes einwandfreies Portraitfoto mit dem Täter generiert. „Zoom mal ran, die rechte Ecke oben!“, sagt einer meistens. „Und: Bekommst du es noch besser?“. So etwas ähnliches funktioniert, aber das Ergebnis muss nicht die echte Person zeigen. Es zeigt eine unter Wahrscheinlichkeiten und Erfahrungen konstruierte Version.

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