Premium-Domains, also als attraktiv eingeschätzte Namen unter neuen Top Level Domains, die von Start weg gleich einige hundert bis viele tausend Euro kosten, können sehr nervig sein, da man auf der Suche nach passenden Domainnamen oft auf als „Premium“ bezeichnete Namen stößt, die nicht zu Normlalpreis registrierbar sind. Die Registries haben für solche Domains, die ihnen attraktiv erscheinen und auf die hohe Nachfrage erwartet wird, besondere Preise festgelegt. Gelegentlich werden sogar bislang „normale“ new gTLD-Domains bei einem Renewal (Fortsetzung der Registierung) zu „Premium-Domains“ und sollen dann ein Vielfaches kosten.
Für die Registries ist das im Zusammenspiel mit Brokern und Zweitmärkten offenbar ein sehr gutes Geschäft. Auf Domaincite.com ist zu lesen, dass im ersten Quartal 2017 etwa eine halbe Million US-Dollar durch den Vertrieb von Premium-Domains unter .club zu verzeichnen waren. Seit Launch summierte sich die Summe demnach auf nun 4,84 Millionen Dollar. Dies entspricht 475 einzelnen Premium-Domains, so dass sich rechnerisch ein Durchschnitt von fast 11.000 Dollar pro Registrierung ergibt. Unter den Anfang 2017 gehandelten Domainnamen sind „pet.club“ für 18.000 Dollar und photo.club für 10.000 Dollar.
Die Registry feuert die spekulativ anmutenden Handelspreise weiter an, unter anderem durch spezielle Programme wie einem „Broker-Plan“ oder dem „Interest-Free Payment Plan“.
Besonders förderlich für den Ruf neuer Top Level Domains erscheint dies nicht. Offensichtlich richten die Registries ihre Geschäftspolitik oft von Anbeginn auf Domainspekulanten und Broker aus. Dabei gerät oft aus dem Fokus, dass am Ende Domainnamen dazu benutzt werden, um eine Website aufzurufen, vielleicht auch, um Mails zu versenden. Neue Top Level Domains geben – wenn es thematisch passt – einen Kontext und haben dann eine Funktion als Marketingtool. Dies kann man im weitesten Sinne innovativ nennen; andere Anwendungen für neue Top Level Domains sind offenbar noch niemandem eingefallen. Gedanken um die Zukunft neuer Top Level Domains macht sich auch Francesco Cetraro, der bis kürzlich als Head of Registry Operations bei .Cloud arbeitete. Seine Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahren hat er bei Domain Name Wire zusammengetragen.