Autor: Markus Käkenmeister

  • Dropbox Dateien kommentieren

    Dropbox Dateien kommentieren

    Schon gesehen? Mit Dropbox lassen sich nun auch dort gespeicherte Dokumente kommentieren. Das Feature ist nicht ganz neu, es wurde bereits für Business-Tarifkunden eingeführt und ist nun für jeden verfügbar, auch in der deutschen Version.

    So funktioniert die Kommentarfunktion in Dropbox 

    Man meldet sich unter dropbox.com an und navigiert im Browser zu einer beliebigen Datei. Mit einem Klick öffnet man dann die Einzelansicht. Bestimmte Dateitypen werden gleich im Fenster dargestellt, zum Beispiel Microsoft Powerpoint Dateien. Komfortablerweise kann man sie auch gleich bearbeiten. Bei Powerpoint-Dateien wird normalerweise über eine Verknüpfung die installierte MS Powerpoint-Apllikation aufgerufen, auf dem Mac mit Sarafi Keynote (soweit dies installiert ist). Man kann aber auch die Onlineversion von Powerpoint aufrufen.

    In der Einzelansicht ist dann rechts in einer Spalte ein Kommentar möglich. Es ist unerheblich, ob die Datei freigegeben wurde oder nicht. Entsprechend lässt sich das Kommentarfeld eben auch für eigenen Anmerkungen nutzen.

    Auf der rechten Seite auf Dropbox.com kann man in der Einzelansicht eines Dokuments nun einen Kommentar hinzufügen. In diesem Beispiel sieht man die Voransicht eines Powerpoint-Dokuments. 

    Sinnvoll ist die Kommentierfunktion zum Beispiel, wenn man eine Datei freigegeben hat und man mit anderen Usern asynchron über Änderungen diskutiert. So kann jeder Sharepartner nachvollziehen, was andere Bearbeiter dazu notiert haben. Sharepartner lassen sich mit einem „@“-Zeichen direkt ansprechen. Jeder User, mit dem man Dateien schon mal geteilt hat, ist auswählbar.

    In Dropbox-Kommentaren kann man nun auch einzelne User erwähnen, indem man das gewohnte @-Zeichen verwendet. Aus einer Liste von Sharepartner lassen sich dann Namen auswählen. Diese User werden über die Erwähnung benachrichtigt. 

    Leider sieht man in der Dateiübersicht nicht, ob zu einem bestimmten Dokument Kommentare vorliegen. Wenn für einen User ein Kommentar hinterlassen wurde und dieser User mit dem @-Zeichen erwähnt wurde, wird dieser auf der Dropbox-Übersichtsseite mit einem Symbol benachrichtigt. Dies sieht so aus:

    Screenshot Dropbox Kommentarhinweis
    Die Information über eine Erwähnung in einem Kommentar zu einer Datei findet sich oben rechts auf Dropbox.com 

    Zusätzlich erhält der erwähnte User eine E-Mail mit dem Kommentar und einen Verweis auf die Datei in der Dropbox.

    Kommentare lassen sich wieder löschen, wenn man selbst Autor den Kommentars ist. Fremde Kommentare, in denen man erwähnt wurde, lassen sich mit Klick auf „Klären“ ausblenden.

    Wichtig zu wissen ist, dass die Kommentare nur in der Webansicht zu kommentieren sind. Die Kommentare werden auch nur sichtbar, wenn man Dropbox im Webbrowser nutzt. Wer über die Mobile Apps mit dem Smartphone darauf zugreift, sieht die Kommentare nicht und kann auch nichts kommentieren. Auch die Synch-Apps unterstützen keine Kommentierfunktionen.

  • In der spanischen Stadt Jun regiert die Stadtverwaltung via Twitter

    Während wir uns hierzulande zaghaft ein paar „Bürgerportale“ ausprobieren, geht die spanische Stadt Jun viel weiter. Dort kommunizieren Stadtverwaltung und Bürger per Twitter, um typische Angelegenheiten in der Beziehung Verwaltung – Bürger zu regeln. Dies begann schon 2011. Der Bürgermeister der Stadt, José Antonio Rodríguez Salas, hatte am Aufbau dieses neuen Verwaltungssystems einen wichtigen Anteil. 
    Darauf aufmerksam geworden bin ich dank eines Beitrags im Socialmediawatchblog. Der Originalbeitrag auf medium.com findet sich hier (engl.): 
    Während in Deutschland viele Bürgermeister oft noch nicht mal einen Twitteraccount haben und manchmal noch nicht einmal wissen, was das ist und wofür man ihn einsetzen könnte, entwickelte Bürgermeister Salas eine technologiegetriebene Vision mit dem Ziel, die Gesellschaft weiter zu entwickeln und für gegenseitige Transparenz zu sorgen. Twitter Tweets sind im allgemeinen für jeden sichtbar. Kommunikation findet offen statt und lässt sich mit Tweets schneller abwickeln als per Telefon oder E-Mail. Damit ist Twitter nicht nur ein PR Kanal, wie sonst gerne missbraucht, sondern echtes Kommunikationstool im öffentlichen Raum. Dort regiert man mit Social Media und reagiert nicht nur. 
    Es ist wohl überhaupt nicht so, dass Protestwellen und Shitstürme über die Verwaltung und die Mitarbeiter niedergehen. Städtische Mitarbeiter erhalten im Gegenteil positives Feedback für gute Arbeit. Natürlich mischen sich Bürger nun in lokale Belange ein – das tun sie heute aber sowieso. 
    Ob mit der deutschen Technophobie ein solches Projekt hierzulande machbar wäre, bezweifle ich ernsthaft. Wir verpixeln lieber unsere Häuser, wenn der Google Fotowagen vorbeigefahren ist und vergraben uns hinter Datenschutzbedenken. Zudem würde ich auch Lokalpolitiker und öffentliche Verwaltung als eher technologie- und internetfern einschätzen. Die Vorbehalte sind riesig, manchmal vordergründig rationalisiert, manchmal offen irrational. Wenn da „was mit Internet“ gemacht wird, dann ist es immer teuer und ohne großen Nutzen – Stichwort „Bürgerportal“. 
  • Die letzten 5 Minuten der Arbeitswoche 16, 2015

    In den den letzten 5 Minuten meiner Arbeitswoche, Kalenderwoche 16, erzähle ich etwas über
    http://www.wischmeyer.de – warum ist der Blog leer?
    https://www.crystalknows.com — besser kommunizieren dank Persönlichkeitsprofil, das das Tool erstellt  
    http://buzzkeep.com/yandex-linkless-algo-decyphered-123864/   — Yandex wieder mit Links, auch für die lokale Suche in St Petersburg und Moskau
    http://zerotrollerance.guru — Sexistische Trolle totspammen, Aktionsgruppe organisiert Gegenangriff.
    http://www.pen.gg
    Um was gehts überhaupt? Um Onlinemarketing, Hosting, Cloud, Domains – Dinge eben, mit denen ich mich die ganze Woche beruflich beschäftige.  

  • „Newtopia“: Kein Grund den Namen der Newtopia Mitarbeiterin zu nennen

    Fernsehen ist ein Drecksgeschäft. Das sollte heute eigentlich jeder wissen. Und jedem halbwegs klar denkendem TV-Konsumenten sollte bewusst sein, dass solche Formate wie Newtopia gefaked sind, und zwar von vorne bis hinten.

    Hinweis: Auch der zitierte Twitter Account ist eine Fake!

    Fast jeder kennt jemanden, der schon mal im Fernsehen saß, in einer Talkshow, auf der Straße befragt worden ist oder Teil einer Dokusoap war: Bauretter, Frauentausch, egal. Und immer wurde getrickst, geschönt, gefaked. So eben auch bei Newtopia. Nichts ist echt. 
    In Newtopia dreht sich alles um eine Gruppe von Pionieren, die ein neues Leben in der ostdeutsche Wildnis fernab der Zivilisation aufbauen soll. Das Format lief wohl richtig gut in Holland und richtig schlecht in den USA. 
    Eine Kamera für das 24-Stunden-Streaming war bei einer Besprechung zwischen Teilnehmern und Produzentin „aus Versehen“ noch live. Die besagte Produzentin unterhielt sich mit den Teilnehmern, woraus klar wurde: Es wird seitens der Produktionsfirma Einfluß genommen und aufgrund des Dialogs war klar: Die Show ist gescripted. Wundert das jemanden wirklich?
    In vielen „Medienportalen“ wie „Quotenmeter“, aber auch auf „express“ wird mittlerweile der volle, echte Name der Produzentin genannt, die des nächtens – „betrunken“ wie es stets heißt – mit den Teilnehmern geredet hat. Der Shitstorm brach wie erwartet los. Die Facebookseite der Produzentin ist offensichtlich schon mal gelöscht. 
    Auch wenn es ein nicht besonders hoch angesehener Job ist, den die gute Frau da macht, aber sie machte nur ihren Job. Was soll die Namensnennung? Ganz sicher handelte die Frau nicht auf eigene Veranlassung. Dies gehört zum Job. Despektierliche Namensnennung: Schlechter Journalismus. Oder war’s wieder der Böhmermann?
    Im Ernst: Man kann nicht sicher sein, dass diese „Enthüllung“ auch nur ein Klickbait ist, der Versuch etwas mehr Aufmerksamkeit auf das Thema zu bekommen. Ein inszenierter Skandal. Vielleicht, wer weiß. 
    Update:

    Fake des Skandals oder echte Aufdeckung, egal: Den Quoten scheint der Buzz es nicht zu helfen:
    http://meedia.de/2015/04/14/fake-oder-nicht-die-newtopia-quoten-machen-ohnehin-wenig-hoffnung/  

  • Jetzt noch Twitter Aktien kaufen?

    Jetzt noch Twitter Aktien kaufen?

    Die Übernahmegerüchte haben Twitter einen neuen Schwung an der Börse gegeben:
    https://www.googlewatchblog.de/2015/04/geruechtekueche-google-soll-feindliche-uebernahme-von-twitter-geplant-haben/

    Eine Annäherung zwischen Google und Twitter gab es bereits 2009. Vor kurzem war zu lesen, dass die Tweets wieder mit der Googlesuche gefunden werden können. Zeichen einer neuen Annäherung. Das soll mehr Traffic und mehr Sichtbarkeit für die Tweets bringen.
    Klar ist, dass Twitter Partner braucht. Es wird sogar schon gefragt, ob Twitter jemals profitabel werden könnte:
    Ein Problem ist wohl der hohe Anteil an Aktien, die für Mitarbeiter vorgesehen sind. Bei Twitter werden wohl recht viele Mitarbeiter zu einem vergleichsweise großen Teil in Aktien bezahlt.
    Google hatte bisher kein Glück mit den sozialen Netzwerken: Orkut, Buzz, Wave und – inzwischen muss man dies auch hinzufügen – Google Plus waren und sind keine Renner. Twitter wäre das einzige soziale Netzwerk, das man hinsichtlich Nutzerzahlen und Bedeutung mit Facebok vergleichen könnte. Von daher würde es zu Google passen. Allerdings kann Twitter unter Google auch schnell kaputt gehen, wenn es in alle möglichen Produkte und Dienste von Google zwangsintegriert werden muss.
    Klar ist, dass mit Twitter etwas passieren muss. Twitter kann nicht unendlich Verluste generieren. Im Vorfeld dürften die Gerüchte den Aktienpreis von Twitter weiter beflügeln. Wer jetzt noch keine Twitteraktien hat, ist wohl zu spät dran.
  • Fünf Tage, fünf Minuten Onlinebranche (mit Video)

    Fünf Tage, fünf Minuten Onlinebranche (mit Video)

    Ich habe eine kleine neue Angewohnheit entwickelt. Jede Woche, am Freitag, wenn ich mit dem Zug wieder nach Hause fahre, spreche ich laut in die Kamera, was im Onlinebereich in den vergangenen fünf Tagen so passiert ist. 5 Tage, 5 Minuten sozusagen.

  • Endlich: Tweets lassen sich beim Retweeten kommentieren

    Endlich: Tweets lassen sich beim Retweeten kommentieren

    In der mobilen Twitter-Version (IOS) war es schon länger möglich, einen Retweet zitieren.  In der Web-Variante war das bisher nicht vorgesehen. Nun kann man auch im „großen“ Browser einen Tweet zitieren und kommentieren. Als Ergebnis sieht man in der Timeline das Zitat in folgender Weise:

    Der originale, zitierte Tweet ist also als Link repräsentiert.
    Dies war der Originaltweet:

    Auch in der IOS App ist dies mittlerweile ähnliches abgebildet. Nun zählt die eigene Anmerkung nicht mehr für die Zeichenbegrenzung. Man hat 116 Zeichen zur Verfügung:

    Neu in der Twitter App (IOS): Retweets lassen sich nun kommentieren. 

    Die Möglichkeit dazu findet man unter dem Retweet-Symbol. Über dem Originaltext steht dann ein Kommentarfeld, das ausgefüllt werden kann.

  • Deutschland doch nicht technophob?

    Deutschland doch nicht technophob?

    Die Cebit Seite hat eine t3n-Kolumne neu veröffentlicht. In diesem Artikel gab es eine Entgegnung auf die These von Jeff Jarvis (Artikel in der Zeit, Artikel auf medium.com, Interview in Profil, Österreich), wonach die Deutschen technophob wären: Sie verpixeln ihre Häuserfassaden in Google Maps, verbieten Uber und wehren sich gegen Facebook, nur als ein paar Beispiele genannnt.

    Alltagstechnophobie oder Kommunikationskonservativismus?

    Jeder kennt Leute, die tatsächlich technophob sind. Erst gestern mischte sich beim Mittagessen eine Frau am Nebentisch in unser Gespräch, in dem es um Facebook als Hoster für journalistische Inhalte ging. Sie behauptete steif und fest, auch nach 42 Lebensjahren kein Internet zu brauchen, auch keine E-Mail-Adresse. Man könne ja schließlich zum Amt gehen, wenn man etwas braucht oder in den Laden. Und interessante Menschen träfe man auch in seiner Umgebung. 
    Das ist vielleicht nicht lupenrein technophob, eher konservativ-bewahrend („alles soll so bleiben wie es ist oder früher war“) und natürlich ein Einzelfall, aber illustrierend ist das dennoch. 

    Deutsche PR-Abteilungen gelingt die generierung von Technobubbles – politisch aktive Schlagworte ohne viel Gehalt

    Die Entgegnungen gegen die Jarvis-These lesen sich immer recht politisch und vielleicht ist eines der technischen Leistungen, die man in Deutschland gut hervorbringt, Technobubbles zu generieren, in dessen PR-Licht man sich dann sonnen kann: Beispielsweise Industrie 3.0 (oder auch 4.0), was immer das auch bedeuten soll. 

    Im zitierten Artikel, der belegen soll, dass es Internetphobie der Deutschen oder German Internetangst gar nicht gibt, verweist der Autor auf eine sehr starke Rolle der Rechte des Einzelnen in Europa und Deutschland, so wie das etwa beim Datenschutz und im Verbraucherschutz sichtbar werde.

    „Sowas wie Google oder Facebook gibt es in Europa nicht, weil wie die Datenschutz und Verbraucherrechte beachten“

    In den USA zählten Menschen nicht, nur der Profit und die Freiheit von Großunternehmen. Damit wäre zumindest ein wenig erklärt, warum heute führende neue Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon, Apple allesamt in den USA beheimatet sind. Was nicht mal stimmt. Weitere Internetgiganten, die uns nur nicht so auffallen, weil uns die jeweilige Kultur ferner liegt, kommen aus China (Alibaba), Russland (Yandex) oder auch Südkorea (Daum). 

    Gerade wenn man über die Cebit gegangen ist und nach deutschen Anbietern sucht, fallen eigentlich nur drei auf: SAP, Software AG, Datev – alle drei richten sich mit ihren Produkten an Unternehmen aus, nicht an Konsumenten. Das ist symptomatisch.

    In Deutschland: Individuelle Nutzer nicht im Blick der Konzerne 

    Das Vorzeigeunternehmen der „Deutschland AG“, Siemens, hat vor einigen Jahrzehnten noch versucht, auf einen fahrenden Zug aufzuspringen und Handies zu produzieren, in Kooperation mit Fuji sogar auch PCs und ist gescheitert. Gerade deutsche Unternehmen wären in den 80ern und 90ern des letzten Jahrhundert nie nie nie auf die Idee gekommen, so etwas wie einen Personal Computer auch nur anzudenken, die Amerikaner und dann die Japaner haben es gemacht. Die Europäer hinkten hinterher und waren bald aus dem Geschäft. Nie hätte ein deutsches Unternehmen angefangen, Bücher wie es Google tat und einen Riesenaufschrei produzierte, einzuscannen und damit zu digitalisieren. Auch Google Streetview kann man sich nicht als deutsches Projekt vorstellen. Wir hätten statt dessen 20 neue Gesetze und Vorschriften produziert und alles zerregelt, bis von der Idee nichts mehr übrig blieb. An solchen Dingen scheitert übrigens auch gerade die De-Mail. 

    Also sind die Deutschen technophob und wenn ja, wie stark? 

    Empirisch ist das wohl noch nicht besonders gut untersucht. Nach einschlägigen Studien suche ich noch.
    Vielleicht hilft für die Zwischenzeit ein Blick darauf, welche soziale Schichten in welchen Ländern social media nutzen. Die FAZ hat dazu einen kleinen Beitrag veröffentlicht, mit Bezug auf eine Statista-Grafik: In Deutschland ist der Anteil an Nutzern mit wenig formaler Bildung im Vergleich zur Türkei, UK, Spanien und auch Frankreich hoch. Dafür ist der Anteil der „Bildungsbürger“ wie die FAZ die Schicht mit mittlerer und hoher Bildung betitelt, niedrig. Die Unterschiede sind deutlich. Dies spricht in meinen Augen eher für die Jarvis These von der deutschen Internetskepsis. 

    Infografik: Höhere Bildungsschichten dominieren Social Web - außer in Deutschland | Statista

    Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

  • Angetestet: Die Periscope App von Twitter

    Angetestet: Die Periscope App von Twitter

    Screenshot Peroscope IOS
    Die Peroscope App für Apple IOS

    Es gab einige Aufregung um den Streamingdienst Meerkat für IOS. Das Startup hat eine App angeboten, mit der man vom Smartphone aus Live-Bewegtbild streamen kann. Da man ja auch Zuschauer braucht, kann man seine Twitter Follower informieren. Allerdings hat Meerkat (http://meerkatapp.co) dann die Follower des Users einfach in den eigenen Dienst kopiert. Das fand Twitter nicht so toll und hat den Zugriff für Meerkat eingeschränkt, auch – wir wir nun wissen -, weil Twitter selbst ein ähnliches Angebot gelauncht vorbereitet hat, nämlich Periscope (https://www.periscope.tv).

    Periscope wird als eigene App installiert. Eine Anmeldung mit dem Twitter Account ist möglich. Im Prinzip kann man dann eigentlich schon Video streamen oder sich Liveübertragungen von Menschen in aller Welt ansehen.

    Meerkat und Periscope erinnern mich beide an den Roman „Super Sad True Love Story“ von Gary Shteyngart aus dem Jahr 2011 (Link zu Amazon: Super Sad True Love Story). Rezensionen finden sich sich hier (die Zeit) und hier (FAZ).

    Zumindest in der deutschen Übersetzung beschreibt der Autor Äppäräte, bessere Smartphones, mit denen die Leute sich nicht nur gegenseitig scannen und neben der Bonität auch den „Fickfaktor“ ermitteln, sondern auch ihr Leben streamen können, mit Anwendungen, die so beschrieben sind, wie Meerkat und Periscope nun funktionieren.

    Daher liegt die Frage nahe: Hat Shteyngart Meerkat und Periscope erfunden?

    Im Grunde leisten beide Apps das gleiche: Man kann direkt vom Smartphone aus das, was vor der Linse passiert streamen und seine Twitter-Follower dazu einladen, zuzusehen und zuzuhören.

    Als Zuschauer kann man in Periscope Chat-artig Kommentare abgeben, die im unteren Bildausschnitt durchlaufen. Mit einem schnellen Nacheinanderklick kann der User seine Zuneigung kundtun, ein ähnliches Verhalten wie in Tumblr oder Instagram. Die Anzahl der momentanen Zuschauer wird eingeblendet, etwas, das auch in Shteyngarts Roman ab und an eine Rolle spielt.

    Die Zahl der Zuschauer lag bei den Streams, die ich sah so bei 20 bis 30, Kommentare werden viele gegeben, teilweise recht niveaulos, wie gewohnt.

    Inhaltlich die Leute Rundgänge durch die Wohnung, lassen sich bei der Büroarbeit zusehen, ab und an überträgt jemand Redner oder handelnde Personen. Beliebt sind Dreier- oder Viererrunden, wobei die Zuschauerzahl bis auf über 100 steigt, wenn jüngere Frauen oder Tiere im Bild zu sehen sind.

    Die inhaltlich Qualität lässt sich an der Zuschaueranzahl abschätzen. Heute sah ich eine Userin durch Paris an der Seine entlanggehen. In Deutschland wäre das außerhalb eines Wlans etwas schwierig, da das UMTS/LTE – Inklusivvolumen stark angegriffen wird.

    Beliebt sind – je nach Tageszeit auch Live-Aufnahmen aus Kneipen oder Bars. Interessanterweise scheint es die Leute nicht zu stören, wenn jemand ihnen das Smartphone ins Gesicht hält.

    Man kann Leuten von Periscope aus auf Twitter folgen. Über neue Streams wird man benachrichtigt.

    Gary Shteyngart auf Twitter (Profil): 
    !function(d,s,id){var js,fjs=d.getElementsByTagName(s)[0],p=/^http:/.test(d.location)?’http‘:’https‘;if(!d.getElementById(id)){js=d.createElement(s);js.id=id;js.src=p+“://platform.twitter.com/widgets.js“;fjs.parentNode.insertBefore(js,fjs);}}(document,“script“,“twitter-wjs“);

  • Hosting & Cloud Computing: whd.global World Hosting Days 2015 in Rust – Einige Notizen

    Hosting & Cloud Computing: whd.global World Hosting Days 2015 in Rust – Einige Notizen

    Die inzwischen sehr etablierte Fachmesse World Hosting Days geht heute am 26.März mit einer obligatorischen Party zu Ende.

    Einmal im Jahr, bisher immer kurz vor der Eröffnung des Europaparks in Rust, einem großen Vergnügungspark am Rande des Schwarzwalds, trifft sich hier zumindest der auf EMEA ausgerichtete Teil der Branche.

    Datenschutz und Sicherheit 

    Wichtige übergreifende Themen in diesem Jahr waren Datenschutz und Sicherheit. Edward Snowden war für eine Session aus seinem Exil per Videokonferenz zugeschaltet, ebenso der Computersicherheitsveteran Eugene Kaspersky, bekannt von der gleichnamigen Sicherheitssoftware.

    Er betonte, dass es versierte Cyberkriminelle stark auf Unternehmensnetzwerke und Firmendaten abgesehen hätten. Endkunden, Konsumenten seinen natürlich betroffen, doch dort sei nicht so viel an Daten zu entwenden. Wenn wirklich lange mit hohem Aufwand an Schadsoftware entwickelt werden würde, etwa an Software, die die Firmware der Festplatten umschreiben kann, dann würde man die Angriffe gegen möglichst lohnende Ziele richten. Dazu gehörten Kraftwerke und ähnlich sensible Einrichtungen der Infrastruktur.

    Virtualisierung ist inzwischen ein gelerntes Thema, unter dem Docker und Container eine große Rolle spielten. Im Hardwarebereich war oft von DDR4 die Rede, im Netzbereich von SSL mit einem leicht ängstlichen Blick auf Free SSL.

    Marketing im dichter werdenden Konkurrenzumfeld

    Marketing für Hostingprodukte ist ein untergeordnetes Thema gewesen. Die Messe ist eher Hardware-lastig. Einzig Parallels sieht sich ganz betont als Partner auch kleiner Hostingunternehmen und liefert jedes Jahr recht zuverlässig neue Daten aus Umfragen unter der typischen Marketingzielgruppe, den SMBs (Small and Medium Business). Das sind kleine Firmen der Größenordnung 1 bis 50 Mitarbeiter. Gemäß dieser Daten stehen auch im europäischen Markt die Zeichen auf Wachstum (Größenordnung 10 bis 20 Prozent, je nach Segment).

    Zwei große Trend gelten als Bedrohung: Der Trend, dass immer mehr Unternehmen auf Contentmarketing setzen und Inhalte bevorzugt gleich und ausschließlich in Facebook oder auf Linkedin publizieren und die Dominanz großer Cloud-Serverfarmen von Amazon (AWS), Microsoft (Azure) und Google (GCP).

    Bedrohungen

    Tatsächlich findet ja eine recht sichtbare Konsolidierung und Konzentrationsbewegung statt. Wie also können kleinere Anbieter überleben? Es gibt einige Tools, einen neuen Marktplatz für Cloud-Dienstleistungen, Website-Builder als Software as a Service (SaaS), zum Beispiel. Mit Spannung wird auch thegrid.io erwartet.

    Sicher müssen normale Webseiten nutzwertiger werden, wenn sie ihre Existenzberechtigung behalten wollen. Schließlich findet man ja dank Googlesuche alle relevanten Informationen schon auf der Suchergebnisseite (im Lokalen sind es Öffnungszeiten, im E-Commercebereich die Produkte oder der Knowledge Graph). 

    Über diesen Zusammenhang habe ich hier schon einmal geschrieben
    Vielleicht könnten Webseiten von Unternehmen stärker personalisiert werden, so wie das Unternehmen duda es vorschlägt. Auch andere Unternehmen arbeiten daran, das Webseitenerstellen einfacher zu machen.

    Insgesamt ist ein einer hoher Innovationsdruck zu spüren, der durch die Branche geht. Auf der Vermarktungsseite steigen die Herausforderungen, trotz oder vielleicht auch wegen der sich abzeichnenden Konsolidierung. Doch in jedem Jahr kommen neue Player auf den Markt, 2014 war dies godaddy aus den USA. Das Unternehmen, das nach eigenem Bekunden nun an die Börse will, hat auch die europäischen Märkte ins Visier genommen. Es bleibt also spannend.