ZD Net berichtet über einen Vorstoß des Bundeskartellamts und zitiert einen Techcrunch Artikel, der sich wiederum auf die Sunday Time beruft.
Dem zufolge plane man, für die Preise von Anzeigen in Suchergebnissen dieselben Regeln wie für Gas- und Wasserpreise (Utilities) anzuwenden, also stärker zu regulieren.
Interessant ist, dass Meldung über die angloamerikanische Presse läuft. Normalerweise würde man erwarten, dass die PR-Windmaschine aus Berlin Richtung Welt oder Faz bläst. In einer Stellungnahme, die Techcrunch zitiert, verweist das Bundeskartellamt auf Sigmar Gabriels Einlassungen zur Marktmacht von Google.
Abgesehen davon, dass fraglich ist, ob das Bundeskartellamt hier wirklich zuständig ist, zeigen gerade die Strompreisregulierungen, dass staatliche Regulierung wohl nur wenig bringt: Die Strompreise steigen ins Uferlose, nur bestimmte Gruppen profitieren von subventionierten Billigpreisen. So gerät wahrscheinlich auch diese Regulierung der Werbepreise zum Lobbyprojekt, hinter dem man die laut jammernden heimischen Verlage vermuten darf.
Tröstlich ist, dass das Bundeskartellamt so oder so scheitern dürfte. Unsere lobbykontrollierten Aufsichsbehörden und Besitzstandswahrer sind viel zu wenig agil, um mit dem mörderischen Tempo, das multinationale Unternehmen wie Google an den Tag legen, mitzuhalten. Beispiel: In Frankreich hat der Staat in ein Internetgeschäft eingegriffen und wollte mit dem Anti-Amazon-Gesetz Onlinebuchhändler zwingen, auf kostenlosen Versand zu verzichten. Jetzt kostet der Versand mit Amazon in Frankreich eben 0,01 Euro und führt das Gesetz ad absurdum.
Notfalls schwingt man die Geldkeule: Google hat angekündigt, in europäische Startups zu investieren und weitere milliardenschwere Investments angedeutet.