Nun ist „SchülerVZ“ Geschichte

Die lange Leidensgeschichte der VZs geht weiter. Am Anfang war StudiVZ – eine Kopie der Facebookidee – eine Erfolgsgeschichte: Massenhaft User, ein Account war Standard bei Fachhochschülern und Studenten. Doch Facebook expandierte weltweit und rollte auch eine deutschen Sprachversion aus.

StudiVZ war Marktführer

Entschieden war das Rennen damit überhaupt nicht. Der Facebook-Clone StudiVZ war in Deutschland Marktführer und Gegenstand von Forschungebemühungen zum Thema Social Media. Der Spiegel schrieb 2008 „… bevor es ans Geldverdienen geht, stellen die Kalifornier nun
eine deutsche Facebook-Version ins Netz. Spät, vielleicht zu spät.“

VZ-Gruppen

Charakteristisch bei StudiVZ waren die Gruppen, von denen es Hundertausende gab. Die Mitgliedschaft in einer der Gruppen  mit oft lustigen Namen war eher eine Profilergänzung, weil die Gruppenmitgliedschaften eher den gesellschaftlichen Status und die Einstellung des Users reflektiert hat.

Im Vergleich zu Facebook bot StudiVZ viel weniger Features. Viele User migrierten zu Facebook, denn hier war es möglich, Apps zu integrieren, mit denen sich die User interagieren konnten. Diese Möglichkeit fehlte bei StudiVZ lange Zeit. Die Eigentümer wollten der Gatekeeper zu den User sein.

Diversifizierung  SchülerVZ, meinVZ – boring German

Statt dessen setzte man auf Diversifizierung mit „SchülerVZ“ und („boring German“ – typisch) auf „meinVZ“ für alle und hob den besonderen deutschen Datenschutz als USP hervor. Geholfen hat das nicht, auch wenn „boring German“ nicht falsch sein muss – bei web.de hat es ja auch funktioniert.

Zu spät haben die VZs Schnittstellen für Entwickler geboten. Der Zug war abgefahren. Relaunchversuche brachten keine Rettung. Damit war die leicht schillernde VZ-Erfolgsgeschichte Geschichte. Leider, denn damit bestätigt sich wieder die These von tendeziell glück- und erfolglosen deutschen Internetunternehmen.

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