Onlineinfodienst gibt auf: Das Ende von The Webhosting Industry Review (TheWHIR)

Siebzehn Jahre lang erschienen unter thewhir.com Beiträge über Entwicklungen und Produkte aus der Webhosting-Branche.

Nun kündigt die Herausgeberin des Infodienstes, Nicole Henderson (LinkedIn, Twitter), das Ende von TheWhir an.

Andere Ableger wie WebHostingTalk (ein Forum) oder  www.channelfutures.com sowie www.datacenterknowledge.com sollen erhalten bleiben.

For many of us, the WHIR was the ride of a generation. But like all adventures, this one has come to an end. Today is the last day of publishing on the WHIR.

(aus dem Text auf der Website von The WHIR)

Zwar kann man vermuten, dass die Einstellung der Publikation nicht ganz plötzlich kam, denn die Veröffentlichungsfrequenz war im letzten Quartal des Jahres 2017 deutlich niedriger als gewohnt. Dennoch erschienen immer mal wieder qualitativ hochwertige Artikel, die von Agenturen gekauft worden sind. Erstaunlich ist jedoch dennoch, dass die Seite nicht „kontrolliert“ heruntergefahren worden ist. Noch immer sind Werbebanner zu sehen, und vor allem auch Elemente wie Call to actions, die zum Newsletterabo einladen. Offenbar hat das Mutterhaus doch recht kurzfristig „den Hahn zugedreht“.

Möglicherweise wurde auch noch nach einem Käufer gesucht. Dass eine erfolgreich eingeführte Publikation sang- und klanglos eingestellt wird, mutet etwas seltsam an. Gerade in dieser Branche sind Kontakte zu Entscheidern und Influencern viel wert.

The WHIR gehört zum Publishing- und Beratungsunternehmen Informa. Ebenfalls eingestellt werden die lokalen und regionalen Events, die unter dem Brand The WHIR veranstaltet wurden.

Die Publikation war oft auch Quelle für Beiträge in diesem Blog. Die Einstellung ist sicher ein äußeres Anzeichen für die umfassende Umwälzung, die die Hostingbranche in den vergangenen Jahren erfahren hat.

Zum einen sind große Hyperscaler mit sehr großen, weltweit verteilten Datacentern entstanden. Amazon gehörte mit AWS zu den Vorreitern. Inzwischen kämpfen auch Microsoft mit Azure und Google um Marktanteile.

Diese Dienste werden meist als „Cloud“-Dienste vertreiben, wobei die technischen Grundlagen mit denen des klassischen Hostings vergleichbar sind. Auf Basis von Virtualisierungstechnologien gelang den neuen Anbietern jedoch, Services anzubieten, die im Markt bis dato nicht in dieser Form verfügbar waren.

Dazu gehörten die Abrechnung von tatsächlich benötigten Ressourcen auf Stundenbasis statt wie bisher die pauschale Abrechnung mit Bereitstellung von Hardware sowie die Möglichkeit, Ressourcen vergleichsweise einfach und schnell bereitstellen und skalieren zu können, und zwar nach oben und nach unten.

Eine weitere kennzeichnende Entwicklung der Hosting- und Cloudbranche waren die Konsolidierungsprozesse in den letzten Jahren. Die Host Europe Gruppe fusionierte mit dem US-Anbieter GoDaddy, United Internet (1&1) akquirierte die Strato AG.

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