Von wegen „ich habe schnellere Server, da brauche ich nicht so viele Datacenter wie AWS“. So ähnlich formulierte es Oracle-Boss Mark Hurd in einem Interview mit Forbes Tech. Die Anwort ließ auch nicht lange auf sich warten. Sie kam von James Hamilton, seines Zeichens Ingenieur bei Amazons AWS.
Hurd wollte womöglich erklären, warum Oracle „nur“ 1,7 Milliarden Dollar in den Ausbau der Cloudkapazitäten steckte während die Top drei zusammen 31 Milliarden dafür aufbrachten. Oracle investiert also nach häufiger Analystenmeinung zu wenig, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Oracle wird oft hohe Latenz und mangelnde Redundanz vorgeworfen. Hier wird die Nachfragerseite empfindlicher, man erinnert sich an die AWS-Outage im Frühjahr 2017.
Hamilton bezweifelt Hurds Aussage öffentlich, wonach die Oracle-Server zweimal schneller als die der drei großen Konkurrenten seien. Auch Datacenter ließen sich nicht beliebig groß bauen, denn ab einem Punkt übertreffen die höheren Energiekosten, der Netzwerk-Overhead und andere Faktoren, die mit der Größe überproportional ansteigen die Größenvorteile. So seien bei AWS die Größen auf 25 bis 30 MW begrenzt. Zudem würden auch Kunden gerne auf näherliegende Datacenter zurückgreifen. Da sei es dann von Vorteil, in der Fläche präsent zu sein.