3,5 Millarden US-Dollar hat Yahoo einst für Geocities bezahlt. Dass Yahoo Geocities, eine der ehemals ganz großen Sites wohl nun abschalten will, schmerzt etwas. Geocities ist eine Art Pionier-Service des WWW, mit dem jeder eine eigene Homepage gestalten und veröffentlichen konnte. So war Geocities zeitweise mit 3,5 Millionen Webpräsenzen der größte Webhoster der Welt, und das gratis, auch wenn es später Premiumangebote gab, bei denen der User direkt zur Kasse gebeten wurde. Tripod (mit diesem Service – zumindest mit dem deutschen und europäischen Teil – hatte ich ja selbst lange Jahre beruflich zu tun) war ein ähnlicher Gratis-Service. Es war immer sehr schwer, mit dieser Art von Webangeboten Geld zu verdienen, auch wenn die Besuchszahlen phantastisch sind. Im Prinzip lieferten Geocities und Tripod mit der „Privat-Publishing“-Idee schon das, was Jahre später als Blogging, Social Networking und Web 2.0 Mode kultiviert wurde. Und genauso schwer war es seinerzeit wie heute, die teueren, server- und trafficlastigen Services zu refinanzieren. Natürlich werden solche Angebote auch gerne missbraucht, um Warez zu verbreiten, Pornographie oder Nazi-Propaganda, was wiederum eine permanente und aufwendige Kontrolle nötig macht. Nun zieht Yahoo den Stecker und hat die Neu-Userregistrierung für Yahoo abgeschaltet und will das Userinteresse auf andere web 2.0 Angebote des Konzern lenken. Yahoo killt Geocities, sicher im Versuch sich selbst zu retten.