Was passiert jetzt mit Myspace?

Newscorp (Murdoch) hat Myspace vor einiger Zeit für sagenhafte 580 Millionen Dollar übernommen und trennt sich nun von 47% der weltweiten Belegschaft. Dabei hat sich das deutsche Team in letzter Zeit wirklich Mühe gegeben. Es gab einen Relaunch, Aktionen rund um Musik, Video, Spiele, viele Newsletter mit Noctifications und die deutsche Plattform wirkte auch viel aufgeräumter als die US Seiten.

Keine Chance gegen Facebook? 

Aber gegen Facebook scheint der Kampf verloren zu sein. Eigentlich schade. Ich habe die Meldung über die Kürzungen bei Facebook zum Anlass genommen, mal nachzusehen, wie es meinen Myspace Account denn so geht. Mein letzter login ist vielleicht ein Jahr her. Getan hat sich nichts. Der Account liegt brach. Keine Friend-Requests, kaum Notifications. Anders als in Facebook, Wer-kennt-wen, MeinVZ, lokalisten hat mich offensichtlich auch keiner meine Email-Kontakte gesucht und gefunden, um mich zu adden, obwohl ich meine Hauptemailadresse für diesen Account verwende. Das deutet schon darauf hin, dass die Aktivität deutscher Nutzer offensichtlich nicht so groß war. Wir haben viele Social Communities in Deutschland. Auch die United Internet Gruppe hat schon die Erfahrung gemacht, dass Social Communities schwer zu platzieren sind und hat die hauseigene „Shortview“ Community geschlossen.

Murdoch hat verkauft

Das Schicksal der Schließung steht Myspace sicher noch nicht bevor, aber der Rausschmiss von 47 Prozent der Belegschaft und die Aufgabe einer deutschen Niederlassung ist ein sehr drastischer Schnitt. Newscorp möchte verkaufen und bis zum Verkauf einige Hausaufgaben machen. Sicher sind viele Überlegungen angestellt worden, wie Myspace zu retten ist und was wo investiert werden muss. Offensichtlich sah das Management keine Möglichkeiten mehr als Myspace abzustoßen. Es bleibt zu hoffen, dass sich ein Käufer findet, der Myspace übernehmen und weiterentwickeln kann, denn alles läuft mit der Dominanz von Facebook auf eine Monokultur zu. Das muss nicht sein. Sicher werden keine 580 Millionen Dollar mehr für Myspace bezahlt werden, denn die Reichweite  entwickelt sich negativ, von einer Rendite spricht niemand. Myspace dürfte schon nur durch die benötigten Datacenter viel Geld an Betriebskosten verschlingen. Momentan könnte der Hype von Facebook, das angeblich 50 Milliarden Dollar wert sein soll, den Verkaufsprozess beflügeln. Man darf erwarten, dass der künftige Besitzer von Myspace nicht in Europa, sondern eher in Russland oder Asien zuhause ist.

Update vom Januar 2013

MySpace setzt neu an: Neues Design, verändertes Konzept. 

Man kann seinen alten Login benutzen, aber der komplette Social Graph scheint resettet worden zu sein. Die Inhalte sind nicht mehr da, genausowenig wie Verbindungen (Friendships) zu anderen Usern der Community. Das fand ich unschön.   
MySpace verfolgt das graphische Konzept einer endlosen Seite nach rechts: Man kann im Stream (das ist letzlich die Timeline) „unendlich“ nach rechts scrollen. Es gibt also kein nach unten scrollen, sondern nur ein nach rechts scrollen. 

Coolness-Faktor erhöht

In der Präsentation wirkt das neue MySpace aber viel moderner, cooler als die volle Facebook-Startseite, die man endlos nach unten scrollt. 
Zudem ist die Plattform nun aufgeräumter, bilderlastiger und erinnert mehr an das Metro-Design von Windows 8. 
Auf der eigenen Profilseite hat man die Möglichkeit, ein 1024×768 großes Titelfoto zu platzieren. Außerdem soll man seinen „Profile Song“ angeben. Das neue MySpace greift also immer noch die Musik-Identität des Users auf. 

Gute Wünsche

Da wünsche ich 1&1 mehr Glück als bei der Einführung des 1&1 Pocket Webs mit dem „legendären“ Ogo Gerät (CT-17). Die Idee der Vor-iPhone-Phase war ok, der Preis für eine mobile Pseudoflatrate war OK, nervig waren die vielen Restriktionen, die bis hin zur Unbrauchbarkeit führten: Mails wurden nur ansatzweise geladen, abspeichern konnte man gar nichts und man durfte nur eine 1&1 Emailadresse (bzw web.de, gmx) benutzen.in Bezug auf: Tablet-PC SmartPad: 1&1 versucht die Steve-Jobs-Taktik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Netzwelt (auf Google Sidewiki anzeigen)

Kommunaler Haushalt: Jeder darf mitsparen

Die Kassen sind leer und  Not macht erfinderisch: Gütersloh setzt auf das soziale Web und will Bürgern der Stadt die Möglichkeit geben, über eine Weboberfläche zum Etat abstimmen und Vorschläge einreichen können. Die Hoffnung ist, so ein differenierteres Meinungsbild aus der Bevölkerung zu erhalten. Noch gibt es keine Anwendung dafür, man darf gespannt sein. Ich stelle mir eine Oberfläche wie damals in Simcity4 vor. Möglicherweise bekommt man das heute auch als Facebookanwendung hin, so wie Farmville. 

Drupal und Joomla Migrationen von Server zu Server

Joomla und auch Drupal sind eigentlich recht einfach zu migrieren, habe ich heute Nachmittag festgestellt. Es dauert lange wegen der Transferprozesse, aber im Grundsatz ist es nicht so schwer. Sowohl für Drupal als auch Joomla gibt es Module, die Backup und Mig unterstützen. Wenn man wirklich nur umziehen will ohne von einer Version auf die andere zu springen, geht es auch ohne.

Für Joomla als auch Drupal ist folgendes Migrationsvorgehen möglich:

1. Datenbank Dump erstellen. Dabei hilft das kostenlose Tool mysqldumper sehr gut. Das kann man auch für regelmäßige Backups einsetzen. Ist leicht und gut.

2. Den neuen Server vorbereiten:

  • Speicherplatz einrichten
  • Neue MySQL Datenbank anlegen, DB Name, DB User und Passwort merken
  • FTP Zugriff einrichten, Nutzername und Passwort merken

3. Alles, was auf dem alten Server im Joomla oder Drupal Verzeichnis liegt, muss per FTP herunter- und auf dem neuen Serverspeicherplatz wieder hochgeladen werden. Einfach so wie es ist.

3. Jetzt Mysqldumper auf dem neuen Server neu installieren bzw. konfigurieren, so dass die neue Datenbank angebunden ist. Das Backup, das normalerweise unter /work/backup im mysqldumper-Verzeichnis liegt wiederherstellen.

3. Nun müssen die Config-Dateien behandelt werden, um dort die neuen DB-Einstellungen einzutragen.

  • Bei Joomla heißt die Datei configuration.php und liegt auf der obersten Ebene des Joomla Verzeichnisses. In dieser Datei, die man mit dem Notepad bearbeiten kann, gibt es ein paar Variablen, die man anpassen muss:
var $dbtype = ‚mysql‘;
var $host = ‚localhost‘; (meistens ist das localhost)
var $user = ‚ ‚; (hier kommt der Datenbankbenutzername hinein)
var $db = ‚ ‚; (hier den Datenbanknamen hineinschreiben)
var $password = ‚ ‚ (hier das Passwort benennen)
  • Bei Drupal befindet sich die Datei setting.php unter  /sites/defaultAuch hier müssen die Datenbankparameter angepasst werden. Die Zeile sieht für gewöhnlich so aus:$db_url = ‚mysqli://username:password@localhost/databasename‘;An die entsprechenden Stellen muss man die gültigen Werte für die Datenbank auf dem neuen Server angeben.

Wichtig ist dann noch die Domain richtig zu routen oder umzuziehen.

Zumindest einfache Sites lassen sich so umziehen. Je mehr Module, Add ons etc mit umziehen müssen, desto mehr Fallen gibt es. Grundsätzlich: Servermigrationen sind etwas ekeliges. Am besten bei der Entwicklung schon immer mit dran denken, dass man auch einmal umziehen möchte, egal warum.

Was kann schiefgehen? 

Jede Menge. Das ist je genau das, was die Migs ekelig werden lässt.

Mysqldumper ist ein PHP Script. Viele Hoster begrenzen die maximale Laufzeit für PHP Scripts. Folge: Bei großen Datenbanken wird die Ausführung abgebrochen. Möglicherweise hilft es, nacheinander nur Teile der Datenbank zu backuppen. Ist zeitaufwendig und nervig, aber immerhin gibt es ja auch einen Grund, den Server zu wechseln.

Drupal macht intensiven Gebrauch von der .htaccess Datei und Rewrite-Vorschriften für die Url. Diese muss eventuell angepasst werden. Problematisch ist eventuell die Drupal Einstellung „lesefrendliche URLs“. Vor der Mig abschalten! Das kann nämlich dazu führen, dass man sich nicht mehr einloggen kann, auch wenn Datenbank und Website eigentlich erfolgreich kopiert wurden.

Möglicherweise sind im Content absolute Links innerhalb der eigenen Seite verwendet worden (habe ich auf Kundenwebseiten schon oft gesehen). Das wirkt sich dumm aus, wenn mit der Migration auch die Domain eine andere wird. Hier ist es wohl das beste, im Content die Änderungen vorzunehmen. Man könnte sich auch etwas .htaccess-mössiges vorstellen, aber das ist wohl komplizierter als die Änderung.

Wo läuft Joomla gut?

Das ist oft auch Geschmackssache, aber ich habe bei 1&1 und dem Paket „Homepage perfect“ gute Erfahrungen gemacht. Für nicht so kritische Websites ganz ok, auch von der Geschwindigkeit her. Wichtig ist bei der Installation von Joomla nur zu beachten, ein anderes Verzeichnis als Joomla Log-Verzeichnis anzulegen, da 1&1 selber auf einem Verzeichnis „log“ besteht.

Modethema Cloud Computing bei Hostern

Deutsche Webhosting Firmen setzen auf das Schlagwort Cloud Computing. Bei 1&1 heißt dass, dass sich der Kunde eines virtuellen Servers die Ressourcenzuordnung selbst gestalten kann und auch während der Laufzeit des Vertrags Anpassungen vornehmen kann. So ist es möglich, nach und nach mit dem wachsenden Projekt auch die Ressourcenzuordnung zu erhöhen. Unter dem Strich kann das teuerer als ein dedizierter Server werden.Ich hatte heute kurz Gelegenheit, das neue Produkt „Jiffy Box“ des Hosting Anbieters domain factory zu testen. Hier geht der Anbieter noch einen Schritt weiter: Kurz beschrieben ist die Jiffy Box ein virtueller Server, den man nutzungsabhängig bezahlen kann. Je nach CPU-Kern-Anzahl, Ram und HD-Platz kostet eine Stunde, in der der Server läuft 0,02 bis 0,13 Euro pro Stunde. Der VServer lässt sich jederzeit stoppen (was dann nichts kostet) oder einfrieren (auch hier werden Gebühren fällig, aber mit ab 0,005 Euro pro Stunde deutlich weniger als im aktiven Zustand. Traffic ist nicht inklusive, eine IP ist im Preis inbegriffen, bis zu drei sind möglich. Vielleicht eine gute Alternative als Gameserver, Fileserver oder Testserver.

UI schaltet Shortview.de ab

United Internet schaltet die Social Community Shortview ab. Shortview sollte eine Art Gegenentwurf zu lokalisten.de und wkw werden, war aber mehr auf Interessen ausgerichtet als auf die geographische Verortung. Menschen, die gemeinsame Interessen teilen, sollten sich hier treffen. Für UI waren das zu wenig. Am 15.4.2010 soll Schluß sein. Die Betreiber fordern alle Restmitglieder auf, Daten zu sichern. Ich habe den Eindruck UI hat sich nie besonders darum gekümmert, Shortview nach vorne zu bringen.