real online Shop: Keine Kleidung, keine Lebensmittel

Überall hängen Plakate des neuen real online Shops. Auf einigen Plakaten steht das Motiv „Wollten Sie schon mal nackt einkaufen“ (oder so ähnlich). Geht man auf die Website http://www.real-onlineshop.de/ bekommt man so ziemlich alles an technischen Geräten, nur keine Kleidung von Sportswear mal abgesehen. Eigentlich würde ich das erwarten. real steht für mich für Dinge des täglichen Bedarfs.One Stop Shopping.

Das ist umso erstaunlicher da Amazon und auch Otto in Erwägung ziehen, auch Lebensmittel zu verkaufen. Amazon hat bereits 35.000 Food-Produkte im Angebot. Real hätte dafür eine gute Struktur, da man nicht von einem Lagerhaus aus alles versenden müsste, sondern im Prinzip auch die real Supermärkte als Auslieferungslager verwenden könnte und die Produkte da vom Kunden abholen lässt.

Einen solchen Vorbestell-/Abholservice bietet rewe express an.  Allerdings zur Zeit wohl nur mit dem Markt Richrath in Köln-Klettenberg. Es scheint sich auch hier um einen Test zu handeln, denn auch in der Registrierung oder im Kundenprofil finde ich derzeit keine Möglichkeit, meinen Wunschmarkt bestimmen zu können.

Der Shop ist nett gemacht, im Design wie real.de: schön aufgeräumt, hell, übersichtlich (so wie man  sich die real Supermärkt IRL manchmal wünschen würde…) und insgesamt freundlicher als der online Shop von Marktkauf.

Der Vorteil des real Shops soll sein, dass man die bestellten Waren in der nächsten Filiale abholen kann. Leider gibt es keine Lebensmittel im Onlineshop. So könnte man mittags oder kurz vor Feierabend schnell zusammenklicken, was man gerne hätte und das vielleicht auch schon bezahlen und die gefüllte Einkaufstüte bei real mitnehmen. Das wäre Service.

Leider geht das nicht. Zudem ist mir aufgefallen, dass auch bei teueren Produkten übre 100 Euro Versandkosten fällig werden. Selbst das was an Schnäppchen angeboten wird, ist in anderen onlineshops billiger zu haben. Ich habe das nur stichprobenartig getestet, z.B. mit dem Produkt „Grundig, Digitaler Bilderrahmen 20,3cm (8 Zoll) GPF 6885 black“ für 49 Euro im Realshop, plus 4,95 Euro Versandkosten, macht das 54,90 wohin gegen idealo Anbieter ab einem Gesamtpreis von 51,49 Euro zeigt.

Modethema Cloud Computing bei Hostern

Deutsche Webhosting Firmen setzen auf das Schlagwort Cloud Computing. Bei 1&1 heißt dass, dass sich der Kunde eines virtuellen Servers die Ressourcenzuordnung selbst gestalten kann und auch während der Laufzeit des Vertrags Anpassungen vornehmen kann. So ist es möglich, nach und nach mit dem wachsenden Projekt auch die Ressourcenzuordnung zu erhöhen. Unter dem Strich kann das teuerer als ein dedizierter Server werden.Ich hatte heute kurz Gelegenheit, das neue Produkt „Jiffy Box“ des Hosting Anbieters domain factory zu testen. Hier geht der Anbieter noch einen Schritt weiter: Kurz beschrieben ist die Jiffy Box ein virtueller Server, den man nutzungsabhängig bezahlen kann. Je nach CPU-Kern-Anzahl, Ram und HD-Platz kostet eine Stunde, in der der Server läuft 0,02 bis 0,13 Euro pro Stunde. Der VServer lässt sich jederzeit stoppen (was dann nichts kostet) oder einfrieren (auch hier werden Gebühren fällig, aber mit ab 0,005 Euro pro Stunde deutlich weniger als im aktiven Zustand. Traffic ist nicht inklusive, eine IP ist im Preis inbegriffen, bis zu drei sind möglich. Vielleicht eine gute Alternative als Gameserver, Fileserver oder Testserver.

UI schaltet Shortview.de ab

United Internet schaltet die Social Community Shortview ab. Shortview sollte eine Art Gegenentwurf zu lokalisten.de und wkw werden, war aber mehr auf Interessen ausgerichtet als auf die geographische Verortung. Menschen, die gemeinsame Interessen teilen, sollten sich hier treffen. Für UI waren das zu wenig. Am 15.4.2010 soll Schluß sein. Die Betreiber fordern alle Restmitglieder auf, Daten zu sichern. Ich habe den Eindruck UI hat sich nie besonders darum gekümmert, Shortview nach vorne zu bringen.

Scheinheilige ARD: Bei Tatort-Quotenerfolgen wären dies das neue ARD Traumpaar geworden

Jetzt spricht der ARD Vorsitzende von menschlicher Enttäuschung (die Welt online) wegen der NDR-Tatort-Redakteurin. Ich bin sicher, wenn die beiden, Doris Heinze und ihr Mann einen Quoten-Knüller nach dem anderen geliefert hätten, wären die das neue ARD Traumpärchen und kämen gar nicht mehr selbst zum Drehbuch-Schreiben, weil sie nur noch in ARD-Talkshows sitzen würden.

Verleger beschweren sich übers Internet, aber schon Btx konnte Paid Content

Warum beschweren sich Zeitungs- und Zeitschriftenverleger auf der einen Seite über „Enteignung“ durch Google, stellen aber ihre kompletten Inhalte hochsuchmaschinenoptimiert kostenlos zur Verfügung? Es gibt wirklich bald inen Grund mehr, eine Tageszeitung zu kaufen. Hätten die Inhalteproduzenten ein bisschen früher auf einige Technologien gesetzt, hätte vielleicht die „Kostenlos-Kultur“ wie es gerne so schön heißt, nicht so drastisch durchgeschlagen. Selbst das altehrwürdige Btx/Datex-J kannte Bezahlmöglichkeiten für Inhalte im Micropaymentbereich von einigen Pfennigen (damals gab es noch die D-Mark) pro Seite. Eine Btx-Seite konnte 0,01 bis 9,99 DM kosten. Pro Abruf! Und die Telekom (damals Deutsche Bundespost) kümmerte sich um die Bezahlprozesse, nämlich per Telefonrechnung, notfalls sogar ums Inkasso. Ist es wirklich so schwer, Paid Content auf die Reihe zu kriegen?

Digitalradio ist in Deutschland jetzt richtig tot

http://tiny.cc/fBSly

Nun ist DAB endgültig am Ende. Auch wenn der Standard schon ziemlich alt ist, ich finde es schade um die Technik. DAB konnte einiges. Mir hat mal jemand vorgeführt, per DAB auch Standbilder (5 sec / Bild) übertragen zu können. Geräte gab es kaum. Meine letzte Hoffnug war DVB-T – hier hat man ja auch gesehen, dass es möglich ist, neue Receivertechnik im Markt durchzusetzen. Ein DAB Radio hätte nicht teuerer sein müssen als ein kleiner DVB-T Receiver

Ich denke, DAB hätte für mehr terrestrische Vielfalt sorgen können. Aber niemand lässt sich dazu überreden, einen sündteueren Receiver zu kaufen, nur um digital das zu hören, was er von Ukw eh schon kennt. Ich kenne niemanden, der einen DAB Radio zu hause oder im Auto hatte. Hätte es mehr Alternativ-Angebot gegeben, wäre auch die Nachfrage gestiegen, vielleicht sogar Programme, die nur per DAB zu hören gewesen wären. Die Gerätehersteller haben auf die Programme gewartet, die Programmanbieter auf die Gerätehersteller. Ich habe noch einige skurrile Szenen aus meiner Radiozeit vor Augen als wir uns als Programmanbieter speziell für DAB in Thüringen bei der dort zuständigen Landesmedienzentrale beworben haben und von den Herren Kontrolleuren sowas von arrogant abgefertigt wurden. Das war in den späten 90ern und Gutsherrenhabitus war seinerzeit offensichtlich die vorherrschende Attitüde bei Medienzentralmächtigen. Die Internetentwicklung hat das weggewischt. Heute ist es kein Problem mehr , Audiostreams nach jedem Geschmack nutzen zu können. 1999 war das anders.

Ein Teufelsspiel und keiner hat gewonnen, denn welche Technik soll das in die Jahre gekommene Ukw ablösen? Wir hören Radio wie zu Omas Zeiten.Auch wenn ein digitales Sendernetz schon daneben steht., das keiner nutzen will. Bleibt eigentlich nur, Radio per DVB-T zu verteilen, wenn UKW ausgestorben ist. Dann kann man aber auch gleich Bewegtbild mitsenden. Oder Ukw bleibt für immer und ewig und künftig wird Radiohören genauso strange sein wie ich als Kind Radioempfang per Kurzwelle oder Langwelle empfunden habe.

Und noch eine neue Suchmaschine

Microsoft lebt ja doch noch! Die Livesearch kommt einfach nicht an Googles Vormachtstellung heran, teilweise durchaus berechtigt, denn vieles wird gar nicht gefunden. Nun soll Bing (ehemals war der Projektname „Kumo“) an den Start gehen. Am 3.Juni soll freigeschaltet werden, in der deutschen Version erst mal abgespeckt. Zur Zeit ist nur ein Werbevideo unter http://bing.com zu sehen. Ähnlich wie Wolframalpha will Bing mehr Antworten geben, eine „Antwortmaschine“ möchte Bing sein, keine Suchmaschine.

Das Video legt nahe, dass Bing versucht, Ergebnisse zu strukturieren und nicht nur eine Liste von Treffern anzuzeigen. Wer in Live zur Zeit ein einfaches Suchwort wie „Gütersloh“ eingibt, erhält eine Liste mit möglichst relevanten Treffern, aber eben nur eine Liste, wobei die Domain guetersloh.de immer wieder vorkommt, nämlich ergänzt mit Third Level Domains, also eben auch so: haushalt.guetersloh.de, webcam.guetersloh.de, stadtplanung.guetersloh.de…
Das will Bing anders machen und Ergebnisse zu einem Suchwort nach Themen sortiert darstellen.

Wenn das Werbevideo tatsächlich das widerspiegelt, was Bing leistet, dann ist Bing offensichtlich zugeschnitten auf den Internetuser, der ein Restaurant in New York sucht, seine Urlaubsplanung machen möchte und Hotels und Airlines vergleicht oder eine neue digitale Kamera kaufen will. Vielleicht für User gut, die einfache und einzelne Suchworte eingeben.

Hotels und Restaurants zu finden, Kameramodell zu vergleichen, das alles funktioniert ja heute schon ganz gut, vielleicht ist die Vergleichdarstellung dann etwas komfortabler, aber eine Suchmaschine soll zum Beispiel eben auch einen XP-Treiber für einen SIS Mirage 3 Grafikchip finden können wie er in Packard Bell Noitebooks verbaut ist, wobei auf der Herstellerseite nur ein Vista-Treiber angeboten wird. Hier zeigt sich meiner Meinung nach, was eine Suchemaschine kann. Und für sowas gibt es zur Zeit wohl nichts besseres als Google, leider.

Revolution am Suchmaschinenmarkt mit Wolfram Alpha?

Leider gehöre ich nicht zu denen, die die neue Suchmaschine wolframalpha.com vorab testen können, aber ich finde es gut und richtig, eine Alternative zu Google zu bekommen, von Yahoo oder MS Livesearch mal abgesehen. Im Mai 09 soll der Zugang ja offen sein, steht auf der Webseite. Ich hoffe, diesem Projekt ist mehr Glück beschieden als der Wikisearch.
Nachtrag: Inzwischen ist Wolframalpha ja live. Man merkt sehr deutlich, dass der Vater von Wolframalpha eben Mathematiker ist. Schön, wenn man mal die eine oder andere Maßzahl oder Währung in andere Einheiten umrechnen muss.
Wolframalpha ist nicht ideal bei Schlagwortsuchen, wenn man ausführliche Texte und weiterführfende Erklärungen erwartet. Dafür – und das kann vorteilhaft sein – kann man mit Vergleichen, grafischen Darstellungen und knappen Erklärungen rechnen. Beispiel: „democracy“ – hier liefert Wolframlpha die Definitionen des Begriffs in der Philosophie, der politischen Theorie und der Theorie politischer Systeme. Ich bekomme eine Liste verwandter Wörter, die Wortdichte in der gesprochenen und geschriebenen Sprache und Ausspracheregeln. Bei der Eingabe von „A/H5N1“ versucht Wolframalpha darin eine mathematische Formel zu sehen während Google mit der Grippe richtig liegt.
Sehr oft erhalte ich „WolframAlpha isn’t sure what to do with your input“, auch wenn ich beispielsweise „influenza A/H5N1“ tippe.
Wolframalpha will Antworten geben, nicht Treffer im Internet suchen. Die Eingabe „radius earth“ liefert sfort eine Antwort, liefert Vergleiche mit anderen Planetenradien. Google verweist auf eine Wikipediaseite. Der Ansatz von Wolframalpha funktioniert mit numerischen, vergleichbaren Daten sehr gut, weniger bis gar nicht bei theoretischen Begriffen wie „psychology“. Hier hilft diese Suchmaschine nicht weiter. Überhaupt bezeichnet sich Wolframalpha auch nicht als Suchmaschine, sondern als computational knowledge engine. Wolframalpha versucht zu berechnen, zu vergleichen.