Einer Mitteilung des Analyseunternehmens Gartner zufolge wächst der Branchenzweig Cloud-Computing schneller als erwartet.
Die Analysten betrachteten den Bereich Public Cloud Services, der für das Jahr 2016 ein weltweites Volumen knapp 220 Milliarden US-Dollar umfasst haben soll. Für das laufende Jahr werden 260 Milliarden Dollar Gesamtumsatz erwartet und für 2018 knapp 306 Milliarden Dollar.
Gartner unterteilt den Cloud-Markt in die Bereiche
- Cloud Application Infrastructure Services (PaaS)
- Cloud Application Services (SaaS)
- Cloud Management and Security Services
- Cloud System Infrastructure Services (IaaS)
- Cloud Advertising
Erstaunlicherweise ist Cloud Advertising der umsatzstärkste Bereich in der Gartner-Definition, gefolgt von SaaS und BPaaS.
Besonders starkes Wachstum erwartet Gartner in den Sparten IaaS, SaaS und PaaS, in denen sich der Umsatz im Zeitraum 2016 bis 2020 in etwa verdoppeln soll. Doch auch in 2020 sieht Gartner Cloud Advertising umsatzmäßig an der Spitze.
Die Analysten gehen davon aus, dass das starke Wachstum von Verlagerungen getragen wird: Unternehmen bauen eigene Rechnerkapazitäten ab und nutzen Public Cloud Dienste. Zudem komme eine Konzentrationsbewegung zum Tragen, wobei 70 Prozent des Marktes zehn Unternehmen umfassen. namentlich genannt werden Amazon, Microsoft und Alibaba.
Bei dieser Betrachtung mischen sich zwei Sphären, was bei solchen Analysen ein Abgrenzungsproblem darstellen dürfte.
Im Bereich Software as a Service (SaaS) finden sich Softwarehersteller wie SAP, Oracle, Adobe, die ehemals ihre Programme per Einzel- oder Gruppenlizenz für Installationen auf entsprechender Hardware beim Kunden geliefert haben. Heute findet man diese Software zunehmend als Abomodelle lizenziert und von zentralen Servern geliefert. Unter Umständen bedienen sich die SaaS-provider aber auch IaaS-Lösungen und gehen möglicherweise so doppelt in die Gesamtrechnung für das Volumen des Cloud-Umsatzes ein.
Von einer Verdoppelung des Umsatzes im Segment SaaS von 2016 bis 2028 auszugehen, erscheint recht mutig. Dass Kunden diese Art der Softwarebereitstellung weiter so akzeptieren, muss erst noch bewiesen werden.
Der umsatzmäßig große Bereich Cloud advertising verdient ebenfalls nähere Betrachtung. Dahinter verbirgt sich die Bereitsstellung von Onlinewerbung. Es handelt sich also um Ad delivery services was in der klassischen Terminologie Ad Server übernommen haben. Mit gleicher Berechtigung könnte man Content Delivery Netzwerke in Cloud-Computing einbeziehen, was Gartner offensichtlich aber nicht tut oder zumindest nicht gesondert ausweist.