Mittlerweile ist die gute alte E-Mail wohl „in der Mitte der Gesellschaft“ angekommen, wie man so schön sagt. 81 Prozent der Deutschen nutzen diesen Internetdienst.
Vielen Menschen reicht eine anonyme Gratis-Mailbox ganz offensichtlich. Dabei könnte man mit einer E-Mailadresse, die zu einem registrierten Domainnamen gehört, Seriösität und Vertrauenswürdigkeit vermitteln.
E-Mail kennt fast jeder und nutzt fast jeder. Ohne die Möglichkeit, dass man eine E-Mail versenden oder empfangen kann, ist man vom Onlinehandel und vielen anderen Diensten ausgeschlossen.
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Erstaunlich ist dabei, wie viele User einen Freemail-Anbieter verwenden, in Deutschland zuallererst GMX, dann folgt – aus gleichem Haus, nämlich United Internet – Web.de und mit großem Abstand T-Online und Googlemail.
Auch dazu hat Statista eine Grafik:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/151754/umfrage/nutzeranteile-von-e-mail-anbietern-in-deutschland/
Demnach verteilen sich die Nennungen wie folgt, wenn man nach dem meistgenutzten Mailanbieter fragt:
Anbieter | Nennungen in Prozent |
---|---|
GMX | 27,3 |
Web.de | 26,4 |
T-Online | 11,6 |
Googlemail | 4,1 |
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Die vier meistgenannten E-Mail-Provider kommen auf einen Anteil von knapp unter 70 Prozent. Der Rest dürfte sich auf andere Internetzugangsprovider wie o2/Telefonica und andere Freemailer verteilen. Zu den bekannteren zählen noch Hotmail/Outlook.com vom Microsoft, Yahoo und immer noch Aol.
E-Mail ist also offensichtlich kein Dienst, für den man gerne extra bezahlt. So bleibt Freemailern nur die Möglichkeit, sich über Werbung zu finanzieren. Entweder im Mailtext selbst oder im Umfeld der Webmailanwendung. Damit die Ads relevant sind, muss der Anbieter persönliche Daten des Nutzers auswerten.
Sich eine eigene Domain zu registrieren und diesen Domainnamen auch als Teil der E-Mailadresse zu verwenden, ist offensichtlich immer noch exotisch.
Dabei sind Domains für Deutschland unter der Top Level Domain .de im internationalen Vergleich sehr günstig zu bekommen. Die Vergabe von Domainnamen im Rahmen einer Genossenschaft hat den Internetmarkt in Deutschland durchaus beflügelt. Eine netzpolitische Entscheidung mit ähnlicher Tragweite hat man seither kaum noch gesehen. Vielleicht hing der Erfolg der .de Domain-Vergabepolitik hauptsächlich damit zusammen, dass die „offizielle Politik“ sich seinerzeit sehr heraushielt. Ein Glücksfall, der heute sicher so nicht mehr zu wiederholen ist. Domainnamenvergabe war damals etwas, was zwischen Internetpionieren und Universitäten ausgedealt wurde.
Im Februar 2016 waren etwas über 16 Millionen .de-Domains registriert. Hier findet man die Monatsstatistik der Vergabestelle für Domainnamen unter der Top Level Domain .de, der Denic.
Die Inhaber eines eigenen Domainnamens sind in der Gesamtbevölkerung also deutlich unterrepräsentiert.
Dabei ist ein auf die eigene Person registrierter Domainname durchaus von Vorteil, denn allein durch den Domainnamen lässt sich identifizieren, mit wem man korrespondiert. Mails von einer Adresse mit eigener Domain wirken seriöser und vertrauenwürdiger. Ein Freemailpostfach hingegen kann sich jeder anonym anlegen, massenhaft, wenn man will. Mit einem eigenen Domainnamen hätte man im Onlinehandel durchaus etwas mehr Sicherheit, weil der Besteller seine Anonymität zum Teil aufgibt. Irgendwer hat die Domain registriert und zahlt ein paar Euro pro Jahr dafür. Die Echtheit des Besteller wäre mit einem eigenen Domainnamen leichter zu überprüfen.
Natürlich kennt die Politik dieses Manko und versucht seit Jahren ein „sicheres“ E-Mailsystem durchzusetzen. Dafür wurden sogar Gesetze geschrieben, damit die „De-Mail“ juristisch besser legitimiert ist, um auch von Behörden für eine verbindliche digitale Kommunikation verwendet werden zu können. Aus Gründen von Designfehlern des Produkts, sicher aber auch aus halbherzigem Herangehen und fehlender Internationalisierung findet die De-Mail bisher noch nicht so starke Verbreitung.