Betreiber von Websites kennen Plesk als Anbieter einer Admin-Oberfläche für Server mit einem mittlerweile großen Funktionsumfang, der über das reine Administrieren der Serverfunktionen hinausgeht. Im Juli 2017 erschien die Meldung, dass sich Plesk, das vor einiger Zeit aus dem Unternehmen Parallels hervorgegangen ist, beim Kölner Unternehmen Xovi engagiert.
Plesk hat Xovi vollständig übernommen. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Beide Unternehmen veröffentlichten entsprechende Mitteilungen auf ihren Webseiten (Plesk Blog, Xovi „über uns“).
Xovi ist Anbieter einer Reihe von Tools, die Kunden im Online Marketing unterstützen. Dazu gehören Tools zur Suchmaschinenoptimierung, für Social Media Präsenzen und Linkmanagement. Zielgruppe sind Online-Shops, Agenturen und Inhouse-SEOs. Nach eigenen Angaben arbeiten 20 Mitarbeiter bei Xovi.
Xovi, das seine Kunden zum Erfolg mit der Webiste verhelfen will, passt sehr gut zu Plesk als Softwareanbieter für systemnähere Tools, da sich die Zielgruppen stark überschneiden und Plesk über den Erweiterungskatalog Zugang zu Administratoren und Website-Betreuern hat. Umgekehrt dürfte der Konkurrenzkampf unter den SEO-Toolanbietern schärfer geworden sein. Innovationen sind daher notwendig, aber auch teuer. Unter dem gemeinsamen Dach der Private Equity Firma Oakley Capital dürfte dafür genug Spielraum für gemeinsames Wachstum vorhanden sein.
Es ist also zu vermuten, dass Xovi bald direkt aus dem Erweiterungsmanager von Plesk heraus gebucht werden kann. Möglicherweise, aber das ist aktuell Spekulation, gibt es auch bald Bundles über Drittanbiete, sprich Webhoster oder Datacenter-Betreiber.
Spannend wird sicher die Reaktion von Webagenturen zu sehen, die die Leistung Website-Management, sprich: sich um das Hosting zu kümmern, als Teil der regulären Betreuungsleitungs gegenüber dem Kunden abrechnen. Wenn der Endkunde, also der Webseitenbetreiber solche Routineaufgaben wie Einrichtung einer neuen E-Mail-Adresse oder Backup im Do-it-yourself-Verfahren mit Plesk erledigt, entgeht Agenturen ein gewisses Umsatzpotential. Andererseits wrde die Fokussierung auf Kreativleistungen den Agenturen Freiräume für echte Innovationen im Webbereich erschließen.