Nun bringt auch Facebook eine App, die sich auf Fotos stützt und „Momente“ kreieren möchte. Ähnliche Konzepte gibt es in den Fotoapps von Apple (dort heißen die Momente „Ereignisse“) und im neuen Google Fotos. Dort sind die Fotos in „Alben“ organisiert, doch die automatisch erzeugten Sammlungen haben ähnlichen Charakter.
Die Idee des Produkts ist, dass man Fotos, die man bei vielen sozialen Gelegenheiten macht. Mit Moments soll man die Bilder hochlladen und einem ausgewählten Kreis an Facebook-Usern zur Verfügung stellen. Durch eine Synchronisierungsfunktion kann man dann Zugriff auf Fotos anderer Leute erhalten, die zum Beispiel das gleiche Event besucht haben und ebenfalls Fotos aufgenommen haben. Dies sind dann die geteilten „Momente“.
Moments ist eine weitere Standalone App von Facebook und derzeit für IOS und Android User in den USA erhältlich. Weitere Länderversionen sollen folgen.
Als Kernfeature bringt Moments die Gesichtererkennung Deep Face mit. Angeblich wird damit eine Erkennungsrate von 97,25 Prozent erreicht, Menschen sollen auf 97,5 Prozent kommen. Im datenschutzsensiblen Deutschland wird also auch für Moments eine Modifizierung nötig sein, genauso wie schon jetzt die vor einem Jahr eingeführte Gesichtererkennung in Deutschland nicht verfügbar ist (genau so wenig wie die Social Graph Suche oder die Paper App).
In einem eigenen Facebook Post hat Mark Zuckerberg „Moments“ in Zusammenhang mit Facebook AI Research Center genannt, das in Paris angesiedelt wurde. Dort sollen Anwendungen von künstlicher Intelligenz erforscht werden.
One of the great scientific challenges of our time is understanding how the human mind works, and where intelligence…
Posted by Mark Zuckerberg on Monday, June 15, 2015
Gesichtserkennung ist für Maschinen nicht trivial und gehört in die Kategorie Objekterkennung.
Schade, eigentlich, die neue Facebook App „Moments“ wird es in Deutschland (in der gesamten EU) erst einmal nicht geben. Ich konnte sie bisher auch nicht testen. Ich habe ja in meinem Videoblog diese Woche ausführlicher darüber gesprochen:
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Mit Moments soll man eben gemeinsame Momente, also Veranstaltungen, Parties etc. dergestalt teilen oder nacherleben können, indem man Bilder anderer Leute von diesem Event zu sehen bekommt. Damit wird transparent, wer bei der gleichen Veranstaltung war, mit dem und welche Fotos da entstanden sind. Klar eigentlich, dass die europäischen Datenschutzalarmglocken bis ins Silicon Valley klingeln.
Die Technologie hinter der Gesichtserkennung, die in dieser App verwendet ist, soll recht effizient arbeiten. Sie ist das Produkt der AI Abteilung von Facebook, wie es im Blog bei Facebook auch beschrieben wird.